Farkas Rozália szerk.: Múzeumtörténeti és régészeti tanulmányok (Studia Comitatensia 28. Szentendre, 2004)
den auch noch nach der Umgestaltung des Limes im Jahre 380 und zerfielen irgendwann im ersten Viertel des 5. Jahrhunderts. Das Keramikmaterial der bislang ausgegrabenen Wachtürme solchen Typs besitzt einen eigenen Charakter. In Pilismaröt-Malompatak kamen auch die beiden Brennöfen zum Vorschein, wo die Gefäße hergestellt wurden und das letzte gebrannte Material war darin noch enthalten. In Leányfalu kann nur aufgrund der mißlungenen Gefäße und der eigenen, in Servicén hergestellten Gefäßformen und individuellen Verzierungsmotiven sicher gesagt werden, daß die an Ort hergestellt wurden. In Budakalász-Luppacsárda kamen weder Brennofen noch mißlungene Gefäße zum Vorschein. Auch das Keramikmaterial des Wachturmes ist kleiner, als das der beiden anderen. Wir können allerdings feststellen, daß auch in Budakalász die Formen und das Material betrachtend die Gefäße sehr einheitlich sind. Einige Formen und Verzierungsarten betrachtend sogar einmalig. Innerhalb der Schüsseln haben fast alle Formen einen konischen Grund, sind tiefe in der Schulter gebrochene Schüsseln, die sich nur in der Randausbildung unterscheiden. Obwohl dieser Schüsseltyp auch an anderen Orten vorkommt, bildet er doch nirgends den führenden Typen dieser Schüsseln. Ähnlich ist die Situation auch bei den Bechern und Töpfen. Alle Becher verbreitern sich im oberen Drittel, haben einen schwach ausgebogenen Rand, deren Randausbildung in zwei Gruppen geteilt werden kann. Die Töpfe sind die größeren Varianten der gleichen Form. Alle Formen der Schüsseln und Becher sind ungefähr im gleichen Verhältnis glasiert, bzw. wurden als Hauskeramik hergestellt. Auch das Material der beiden Gruppen ist ähnlich. Es ist selten funkelnd, gut geschlämmt, meistens mit Kieseln hergestellt und wurde löchrig, blasig gebrannt. Es ist charakteristisch, daß hier auch solche Formen glasiert sind, die an anderen Orten nicht glasiert wurden. Die Glasurart ist absolut individuell. Mit der Ausnahme der Schüsseln der ersten Gruppe, in der das Innere des Gefäßes mit Glasur bedeckt ist, finden wir nicht ein einziges Gefäß, auf dem eine zusammenhängende Glasur wäre. Höchstens auf den Rändern und manchmal auf der Schulter der Becher könnte sie zusammenhängend sein, auf die anderen Teile ließ man sie auffließen oder man machte Glasurpunkte. Bislang kennen wir kein Material einer solchen Werkstatt, in der man Gefäße mit dieser Art von Glasur hergestellt hätte. Diese Gefäße könnten von einem anderen Ort hierher gebracht oder was wahrschweinlicher ist, hier in Budakalász hergestellt worden sein. Es gibt wenig Gefäße mit geglätteter Oberfläche oder eingeglätteter Verzierung und ihr Material ist auch zum Teil anders, als das der anderen. Wahrscheinlich wurden sie nicht in der gleichen Werkstatt hergestellt. Der Platz des Brennofens in Pilismaröt-Malompatak war zwischen der Begrenzungswand und dem fossa in der NW-Ecke. Dieser Teil wurde bislang weder in Leányfalu noch in Budakalász freigelegt. Die Gefäße von Budakalász-Luppacsárda können zum Ende der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts datiert werden. So charakteristisches Material des 5. Jahrhunderts wie aus Leányfalu oder Pilismarót gibt es nicht. Vielleicht die zwei glänzenden Fragmente mit schwarzer Glättung, bzw. die bikonische Schüssel könnte in das erste Drittel des 5. Jahrhunderts datiert werden. Auch die Zahl der eingeglätteten und mit der Hand geformten Gefäße ist gering. Alle Formen sind römischen Typs, von barbarischem Einfluß kann hier überhaupt nicht die Rede sein. 289