Novák László szerk.: Néprajzi tanulmányok Ikvai Nándor emlékére I. (Studia Comitatensia 23. Szentendre, 1994)
Torma István: Bernece és Baráti a középkorban
TORMA István 1991 Régészeti topográfiai kutatások Vác környékén. Studía Comitatensia (Nyomás alatt) URB et CONSCR 1975 HENSZLMANN ..Lilla (szerk.) : Urbaria et Conscriptiones. Művészettörténeti adatok. 4. füzet. Budapest (A Művészettörténeti Dokumentációs Központ for.;.' •:;-./> xáskiadványai XI.) ... : VIRTER Ferenc é. n. Hont vármegye községei. In: BOROVSZKY Samu (szerk.): Hont vármegye. '25^71. Budapest ..v : BERNECE UND BARÁTI IM MITTELALTER Mit der Vorstellung der Geschichte der im Jahre 1928 zusammengeschlossenen, im Mittelalter zum Komitat Hont gehörenden Orte Bernece und Baráti wünscht der Autor das~ Andenken des die archäologische Topographieforschung von ihren Anfängen an unterstützenden Nándor Ikvai zu ehren. Die im Vergleich zum Durchschnitt in. größerer Zahl, .erhalten gebliebenen Urkunden der zwei Dörfer im Börzsöny-Gebirge, die im 2. Band der archäologischen Topographie des Komitats Pest aufgearbeitet wurden, enthalten zahlreiche Angaben, die auch für die historische Ethnographie von Interesse seirv können. Im Zuge der "Geländebegehungen stieß man auf 3 Ansiedlungen des 10. —11. Jh. und- 9 des 3.2.-—.13» Jh. Gemeinsames Charakteristikum aller ist ihre geringe Ausdehnung und die wenigen Funde. Im Ergebnis der topographischen Forschungen und übrigen Erschließungen können die in Gruppen nahe beieinander liegenden, anwesenartig gestreuten Siedlungen für allgemein kennzeichnend erachtet werden, die mit der ungeregelten Wechsel-Bodenbewirtschaftung und der Tierzucht im Zusammenhang standen. Als sich die geregelte Wechselbebauung des Bodens, die Frongüter allgemein verbreiteten, hatte das die Veränderung der Siedlungsstruktur zum Ergebnis. Und, als die Dorfstruktur zur beherrschenden wurde, verschwanden an der Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert die verstreut liegenden Siedlungen im Prinzip. Das kann auch in unserem Fall beobachtet werden : Außerhalb der beiden Dörfer fand man nur an einer Stelle ein im Höchstfall auf eine einödhofartige Siedlung hindeutendes, nicht, näher datierbares spätmittelalterliches Gefäßfragment. Bis zum Jahre 1744 waren die beiden Dörfer bereits völlig miteinander verschmolzen. Infolge der dichten Bebauung ließ sich die Ausbreitung der mittelalterlichen Dörfer nicht feststellen, und auch archäologische Funde-konnten nur im südlicher gelegenen Bernece gesammelt werden.-Dies waren Funde des 10. — 11. Jh. Die Herausbildung des Dorfkerns geht also der ersten urkundlichen Erwähnung 1245 weit voraus. Auch der Typ des Namens vőn Baráti deutet auf einen wesentlich früheren Ursprung hin als seine erste Nennung im Jahre 1353 es anzeigt. • Der Name Bernece ist slawischen Ursprungs: auch in den Grenzkreisen blieben bis zum heutigen Tage zahlreiche Ortsnamen slawischer Herkunft erhalten. Trotz allern zeugen die Mehrheit der Ortsnamen und die mittelalterlichen Personennamen schon von einer ungarischen Einwohnerschaft. Detailliert behandelt der Autor die Geschichte der Grundbesitze. Der wichtigste Grundbesitzer von-Bernece war,, von 1283 an urkundlich belegbar über das ganze Mittelalter hin, der Ërzbischof von Esztergom, auf dessen Bernecer Grundbesitz im 15. Jh. auch Vertreter des Kirchenadels niedrigeren Ranges lebten. Das Esztergomer Kapitel verfügte in beiden Dörfern-über Grundbesitz, den es im 15—16.Jh. besonders in Baráti erweiterte. Zum Teil warenBaráti und Bernece im Besitz des örtlichen Landadels. Die unter verschiedenen Namen benannten Mitglieder einer (oder mehrerer) Familie(n) gemeinsamer Herkunft sind aufgrund der außerordentlichen Nähe der zwei Dörfer abwechselnd mit den Namen „von Bernece" oder „von Baráti" aufgeführt. In der Reihe ährer weitverzweigten Grundstücksangelegenheiten sind die Urkunden mit den topographischen Angaben die wichtigsten. Dank der zahlreichen Grenzbegehungen ist uns die Grenzlinie der Dörfer, die sie von den Nachbarn trennt, gut bekannt. Angesichts der detaillierten Begehungrouten und der bis heute erhaltenen Ortsnamen kann festgestellt werden, daß die Grenzlinie seit dem 13—15.Jh. bis in unsere Tage größtenteils unverändert ist. Die Adligen von Bernece bewohnten die im 1506 Nemesszer (d. h. Siedlung der Adeligen) benannten Teil gelegenen Herrenhäuser, die am Nordrand von Bernece standen. 220