Novák László szerk.: Néprajzi tanulmányok Ikvai Nándor emlékére I. (Studia Comitatensia 23. Szentendre, 1994)

K. Csilléry Klára: Adatok az asztalszék múltja és továbbélése kérdéséhez

ANGABEN ZUR FRAGE DER VERGANGENHEIT UND DES WEITERLEBENS DES BÄUERLICHEN GELEGENHEITSTISCHES Diese Studie versucht einige auf den kleinen Tisch (der eine gelegentliche Rolle hatte — Abb. 3, 16—18.) bezüglichen Fragen zu beantworten, z. B. wie konnte er jahrhundertelang weiterdauern, oder ob dieser Gegenstand nicht viel Wert von den Neuerungsbestrebungen beeinflusst wurde. Die Geschichte dieses Gegenstandes be­ginnt im 2. Jahrtausend Chr. in Mesopotamien. Er wurde wahrscheinlich damals her­ausgebildet, als die Möbel zu Gebrauchsgegenständen geworden waren. Er hat sich wahrscheinlich dank seiner einfachen Form (Abb. 1.) ausgebreitet. Im I. Jahrhundert n. Chr. ist er zum modischen Speisetisch anfgewertet. (Abb. 2.). Diesen Kleintisch hat auch das michtrömische Europa übergenommen, er wurde aber gegen das Ende des 1. Jahrtausend aus der Representationssphäre durch einen neuen, viereckigen Tisch hibausgedrückt, der aus auf Böcke gelegenen Bretter ausgebildet wurde. Dieser letzte Typ erschien auch in den Bauernhäusern und wurde zu einem Prestigemöbel. Diese Tatsache deutet an, dass der kleine Aushilfsfunktion verwendet wurde. Von der früheren bäuerlichen Verwendung des Tisch in den Bauernhäusern nur als zweiter in der Reihe übernommen und von vorherein im Tischchens kann man Beispiele aus Italien erwähnen (Abb. 4., Ende des XIV. Jahrhunderts). Aus derselben Zeit kennen wir Beispiele von seiner Formerneuerung; dadurch ist es im Kreise des Adels und Bürgertums zu einem wertvollem Möbel geworden (Abb. 5.). Aber am Ende des XIII. Jahrhunderts verbreitete sich in Italien ein neuer Typ, der massiv gebaute Speise­tisch. Aber das einfache Tischen, durch seine Behelfsfunktion, konnte in der Kriegs­führung (Abb. 12—13.), im Kreise des Bürgertums (Abb. 6—7.) und später überwie­gend bei den Bauern (Abb. 8—11.) weiterleben. Es gibt eine Darstellung aus dem XVI. Jahrhundert von Niederland (Abb. 10.) und aus der näheren Vergangenheit von Frankreich darüber, dass das Behilfstischen unmittelbar am grossen Tische der Wohnung steht. Solche Tatsachen beweisen, dass die Einpassung dieses Stückes in die örtliche Wert- und Wohnungsordnung schon früh, fast gleichzeitig mit der Über­nahme des gelegenheits Tisches vorgegangen ist. Bei den Ungaren bezeichnet auch der Name des Tischchens („szék" = Stuhl), dass es von einem türkischen Volk, schon vor dem VIII. Jahrhundert übergenommen wurde. Im Kreise des ungarischen Bauerntums erschien es später, die erste Angabe stammt aus dem Jahre 1276. Die Anpassung ist ähnlich vorgegangen, wie oben ge­sagt: der grosse Tisch hatte Priorität. Der kleine Tisch hat sich schon im XVI. Jahr­hundert, vor der türkischen Eroberung eingebürgt. So kann man verstehen, warum die späteren türkischen Tischchen-Typen bei den Ungaren sich nicht verbreiteten, obwohl sie sich in den Balkanländern eingebürgt haben. (Abb. 4..) Die Tatsache, dass der kleine Tisch im XVII. Jahrhundert in den adeligen und bürgerlichen Küchen noch verwendet war (Abb. 15.), widerspiegelt die Verschlimmerung der wirtschaft­lichen Verhältnisse in Ungarn. Von den auf den gelegenheits Tisch bezüglichen Neuerungen hat sich in Ungarn die viereckige Tischplatte schon früh ausgebreitet Abb. 12.), aber die folgenden Änderungen, wie z. B. die Zusammenknüpfung der Tischbeine wegen der Vergrösserung Verdoppelung der Tischplatte (Abb. 3, 6, 10.) u. a. könnten kleine Wirkungtum. Der schlimmen Lage des Bauerntums zufolge ist eine strukturelle Neuerung des Tischstuhles nur um 1900, nach Muster der grossen Zimmertischen (Abb. 18.) vorgegangen. Aber daneben sind die archaischen Formen, hauptsächlich wegen sozialen Gründen, sogar im selben Dorf übriggeblieben (Abb. 16—17.). 163

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