Maróti Éva szerk.: Régészeti tanulmányok Pest megyéből (Studia Comitatensia 21. Szentendre, 1991)
Maróti Éva: A római kori pecsételt kerámia és a Resatus-kérdés
hält eine Fibel mit Trompetenkopf an der Brust zusammen, in der rechten Hand hält er eine Peitsche, die linke ruht auf der Schulter seines Sohnes. Der in der Mitte stehende junge Mann hält ein Werkzeug mit breitem, eckigem Kopf und mit Stiel und ein Gerät mit zwei Stielen, wahrscheinlich der Stiel einer Zange in der linken Hand — den anderen Stiel in der rechten Hand. Beide Männer tragen nach vorne gekämmtes, an der Stirn gerade geschnittenes Haar und ein Tuch um den Hals. Die Frau an der rechten Seite — die Mutter — in charakteristischer keltischer Tracht: mit sogenanntem Turbanschleier auf dem Kopf, am Hals ein Torques, an ihren Schultern große Flügelfibeln, mit dickem, beuligem Armband am Handgelenk. Sie hält ein kleines Gefäß mit zwei Henkeln vor der Brust 329 . Aufgrund der charakteristischen Frisur der Männer datiert G. Erdélyi den Stein in die Zeit von Traianus. Nach der Meinung von G. Erdélyi „ist der Stein Arbeit eines über gute Fähigkeiten verfügenden, nach römischer Art geschulten Meisters wahrscheinlich von Aquincum, der in dieser reichen Erawiskengegend bezahlt werden konnte" 330 . Das obere Bruchstück wird von A. Schober gegen 100 nach Chr. 331 datiert. A. Burger hingegen datiert den Stein aufgrund der Reiterszene unter den Portraits auf die Mitte des 1. Jahrhunderts nach Christus 332 . Ein Teil dieser Reiterszene ist am unteren, mit Inschrift versehenem Fragment erhalten geblieben. Den unteren Teil datiert A. Mócsy aufgrund der Inschrift auf das 1. Jahrhundert nach Chr. 333 . Das Zusammengehören der zwei Teile zu demselben Grabdenkmal beweisen das Übereinstimmen der Umrahmung und der Maße, sowie die zusammenpassenden Teile der zwei Hälften der bruchstückhaften Reiterszene 334 . Da die zwei Stücke Fragmente derselben Stele sind und die darauf dargestellten Personen auch im Text der Inschrift erscheinen — ist also der bestrittene Name Resatus und nicht Ressatu. Dies ist auch darum wahrscheinlich, denn der Name „Ressatu" ist nur von dieser Inschrift bekannt 335 . Die in den Händen der Personen sichtbaren Gegenstände, Werkzeuge, können auf die Beschäftigungen der Verstorbenen hinweisen. Nach der Voraussetzung von Lajos Nagy dürfte die Peitsche auf die Hilfsdienstleistungen der pannonischen Eingeborenen für die Römer, auf die Landfuhre hinweisen 337 . Die Deutung der Gegenstände in der Hand des jungen Mannes ist unbestimmt, einer dieser Gegenstände dürfte ein Hammer 338 sein, der andere vielleicht eine Zange, die mit dem Stiel nach oben, mit dem Kopf nach unten steht. Das Tongefäß in der Hand der Frau dürfte vielleicht auf die Töpferei hinweisen. Jedenfalls muß man in den Gestalten des Grabsteines die Mitglieder einer keltischen Handwerker-Familie sehen, die sich neben dem Handwerk auch mit Transport (Peitsche!), eventuell auch mit Handel beschäftigten. Aufgrund der Qualitäten des Steines 339 mag die Familie ziemlich wohlhabend gewesen sein. Nach dem Beweis von J. Fitz 340 war Gorsium der ursprüngliche Fundort des Grabdenkmals. Die neusten Forschungen setzen das Bestehen einer fungierenden Steinmetzwerkstatt auch in Gorsium in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts voraus, wo auch ein aus dem Orient stammender Steinmetz arbeitete. Wahrscheinlich war er es, der das Motiv des in Pannonién ungewöhnlichen Frauenturbantyps mit sich gebracht haben könnte, welcher an den Grabsteinen des Resatus, der Flavia Usaiu und einer eingeborenen Frau sichtbar ist — dieser letztere Stein kam in Velence ans Tageslicht. Das kleine Gefäß in der Hand der Frau am Resatus Stein blieb nach L. Barkóczi von der Darstellung des Totenschmauses über 341 . Ein Gefäß in der Hand des Verstorbenen kommt in Pannonién sehr selten vor. Außer an dem oben erwähnten Stein ist solches nur auf dem Grabstein des Demiuncus zu beobachten, der in Intercisa zum Vorschein kam 342 . Die auf diesem Stein sichtbaren Gestalten dürften aufgrund ihrer Placierung, ihrer Formung, ihrer einfacheren Ausführung nach eine Imitation des Grabsteines des Resatus sein. Aus der klassischen Darstellung des Totenschmauses blieb auf den Grabsteinen die sogenannte Opferszene und der flache Wagen, eventuell der Verstorbene in sitzender Positur 343 . Auf dem Grabstein des Resatus kommen jedoch diese Szenen nicht vor, hier befindet sich eine Jagdszene unter 413