Maróti Éva szerk.: Régészeti tanulmányok Pest megyéből (Studia Comitatensia 21. Szentendre, 1991)

Vörös István: Temetési étel- és állatáldozat leletei Solymár kora császárkori temetőjében

Bei der Skelettbestattung legte man die Speisegabe in einem Kindergrab aus Stein (88.) in eine Schale, in einem Frauengrab (149.) an die linke Schulter des Leichnams und war mit einer Steinplatte zum Teil abgedeckt, in einem Männergrab (148.) in eine Tasse neben den Kopf, bzw. gesondert neben den Leichnam. Aus Anlass der Beisetzung — erscheint es 3 — dass eine strenge Vorschrift oder Tradition be­stimmte, welche Speisebeigabe dem Verstorbenen gegeben werden kann. In Solymár zeigt sich fol­gende Verteilung: Schwein: — Rippenfleisch (Rippe, Rippenreihe) 5/1., 83.; — Brustfleisch (Brustbein+Rippen) 93.; — Rückenfleisch (Kotelett, Lendenfleisch) 28., 37., 97.; — Schulterblatt (scapula, humerus =Vorderschenkel) 5/2.—3., 88., 148.; — Schenkel (femur, tibia, Fusswurzelstück) 14., 149.; — Schweinsknöchel (vorderes Mittelbein, metacarpus) 24., 88.; — Schweinsknöchel +Bein (Mittelbein+Klaue) 5/2.—3.; — Bein (Klaue) 91., 117/2. Schaf: — das linke Oberbein (humerus-radius/ulna) 117/1., 148. Falls zwischen dem Geschlecht des Verstorbenen und der Art der Speisebeigaben Korrelation auftritt, so sind im Gräberfeld von Solymár folgende Geschlechter annehmbar: Frauengrab — 5/1., 83., 93.- (Schweinerippenfleisch/Brustfleisch), 14., 149. (Schweineschenkel); Männergrab — 28., 37., 97. (Rückenfleisch vom Schwein), 5/2.—3., 88. (Schulterblatt und Knöchel vom Schwein), 117/1., 148. (Oberschenkel vom Schaf). Ein Teil der in den Gräbern des Bestattungsfeldes von Solymár entdeckten Tierfunde kann nicht als Überreste der Speisebeigaben beurteilt werden, diese sind Reste der Tieropfer: Schweinskopf: im 14. und im 88. Grab- die Schweinskopfknochenfunde 5 der auf das Ш.—П. Jahrhundert v. Chr. datierten keltischen Gräberfelder bezeichnen den differenzierteren Kult des Schweinskopfes, ebenso wie eine Darstellung der Seitenwand der Grab-aedicula aus dem 2. Jahrhun­dert von Bölcske, auf dem eine eingeborene keltische Frau einen Schweinskopf in einer Schüssel reicht 6 . Unterbein eines Rindes: im 14. Grab — seine Funktion ist unbekannt. ,,Schädel eines Kleinsäugetieres": im 41. und 88. Grab — bei der Ausgrabung waren sie noch zu beobachten, später gingen sie zunichte. Darum konnten sie nicht mehr auf ihre Art untersucht werden. Der Fund des „Kleinsäugetierschädels" von Solymár kann analogisch mit der Fundgruppe sein, die aus dem rö­mischen Hügelgrab des 2. Jahrhunderts in Oberkohlstätten im Burgenland bekannt ist 8 : es war eine bauchige Glasflasche (Höhe 12,5 cm) im Grab, die mit Spitzmausschädeln gefüllt war. Hühnerei: im 36. Grab. Pferdeschlachtung und Beisetzung: an der westlichen Seite des Bestattungsfeldes von Soly­már kam der Überrest von durcheinandergeworfenen Pferdeskeletten zum Vorschein (L, 2. Bild). Das Pferd lag mit dem Kopf nach Osten auf der linken Seite; es lag in „geschrumpfter" Position, die Vorderbeine an die Brust gezogen. Auf den erhaltenen postcranialen Teilen des Skeletts waren keine Spuren von Pferdegeschirrbeschlägen zu finden. Die Position des Pferdes von Solymár stimmt mit der Stellung innerhalb des Gräberfeldes der Pferdegräber von den Gräberfeldern von Brigetio 360

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