Maróti Éva szerk.: Régészeti tanulmányok Pest megyéből (Studia Comitatensia 21. Szentendre, 1991)

Torma István: Régészeti topográfiai kutatások Vác környékén

Nach einer naturgeografischen und detaillierteren forschungsgeschichtlichen Einleitung folgt die Erörterung der Siedlungseigenheiten der einzelnen archäologischen Epochen. Es gelang fest 1100 Fundstellen in einem Gebiet zu dokumentieren, welches sich auf 863,2 km 2 erstreckt und aus natur­geografischem Gesichtspunkt abwechselungsreich ist und ebenso Flachland, Hügellandschaft und Mittelgebirge beinhaltet. Die Bezirke Vác und Szob liegen an dem Treffpunkt von drei grossen archäologischen und ge­schichtlichen Landschaftseinheiten, deshalb befindet sich das Zentrum des Verbreitungsgebietes der sich hier angesiedelten Kulturen entweder in Transdanubien, in der Tiefebene oder aber in Nordun­garn. Eben in unserem Gebiet erstreckte sich in mehreren Epochen die Grenze zwischen den gleich­zeitigen Kulturen. Dieser Umstand verleiht dem aufgearbeitetem Gebiet eine besondere Bedeutung. Die meisten Kulturen der Altsteinzeit werden nur durch einige Streufunde vertreten, die nicht bestimmt eingeordnet werden können. Man schätzt die Zahl der spätpaläclithischen Siedlungsplätze auf 15. Auch in unserem Gebiet steigt in der Neusteinzeit, zur Zeit der Zseliz-Gruppe, die Zahl der Siedlungen sprunghaft an (63 Fundorte. Die Mehrheit der von näherem undatierbaren 69 Fundorte gehören offensichtlich auch hierher). Die Lengyel-Kultur und hauptsächlich deren späte Stufe wird in erster Linie von kleineren Siedlungen charakterisiert, deren Zahl auch viel niedriger als aus jenen der früheren Epochen ist. Es sind kaum 40 Fundorte, die eindeutig hier einzuordnen sind. Die Früh­kupferzeit wird ohne Ausnahme auch zum Spätneolithikum eingruppierbaren fragwürdigen Fundor­ten vertreten. In der mittleren Kupferzeit gehörte der grösste Teil des Gebietes in die Ludanice­Gruppe, die ihren Mittelpunkt in der südwestlichen Slowakei hatte (19 Siedlungen). In 9 Siedlungen finden wir auch Furchenstichkeramik. Südlich der Linie von Vác erscheint die Bodrogkeresztúr­Kultur (6 Siedlungen, 2 Bestattungen) . Gegenüber den 31 Siedlungen der Boleráz-Gruppe der Baden­Kultur erscheint das Material der klassischen Phase der Kultur in 104 Siedlungen. Praktisch fehlt die Kostolac-Gruppe. Auffeilend wenig, nur 11 Siedlungen gehören zu der Makó-Kultur der Frühbronzezeit. Nur eine Siedlung und vielleicht zwei Brandbestattungen können zur Glockenbecher-Kultur gebunden wer­den. Die nördliche Grenze der Nagyrév-Kultur wird aus Bestattungsstellen von Vác und Fót gekenn­zeichnet. Die Vatya-Kultur neben der Donau drang bis nach Vác vor (1 Siedlung und ein Gräberfeld. Das grösste Gebiet in der zweiten Hälfte der Frühbronzezeit und in der mittleren Bronzezeit wurde vom Volk der Hatvan-Kultur bewohnt: ihre 32 offenen und 6 befestigten Siedlungen und 6 Gräberfelder zeugen davon. Neben dem unteren Abschnitt des Ipoly Flusses siedelte sich die Esztergom­Untergruppe der transdanubischen inkrustierten Keramik an. An den Fundstellen von Szob erscheint auch die Keramik der Magyarád-Kultur. Die selbständige Siedlung der letzteren Kultur kennen wir nur von Kemence und Ipolytölgyes. Es sind 30 Siedlungen und 5 Gräberfelder der spätbronzezeitlichen Hügelgräberkultur bekannt. 7 Siedlungen bezeichnen das Randgebiet der Piliny-Kultur, die im NO Ungarns heimisch ist. Die ebenfalls NO-ungarische Kyjatice-Kultur besetzte das Börzsöny-Gebirge: ihre 7 Erdburgen und 24 offenen Siedlungen blieben erhalten. Der westliche Fuss des Gebirges mit dem Tal des Ipoly und dem Bezirk Vác gehörte eindeutig zu dem Ausdehnungsgebiet der Urnenfelderkultur (68 Siedlungen, 6 Bestattungsfelder) . Das Donauknie und seine Umgebung war in der Früheisenzeit das östlichste Randgebiet der öst­lichen Hallstatt-(Kalenderberg-)-Kultur. Ebenfalls hier breitete sich auch die Skythen-Kultur der Ungarischen Tiefebene aus. Die Zahl der keltischen Siedlungen (174) übertrifft zweifach die Siedlun­gen der Badener-Kultur, welche in der Reihe der urzeitlichen Kulturen nachfolgt. Die Abhandlung beschäftigt sich mit dem Verhältnis zwischen den geografischen Gegebenheiten und der Erhebung über dem Meeresspiegel der Siedlungen der urzeitlichen Kulturen. 25

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