Farkas Péter – Novák László szerk.: Irodalomtörténeti tanulmányok (Studia Comitatensia 19. Szentendre, 198)

G. Sin Edit: Drámatörténeti emlékeink újjáélesztésének kísérletei Szentendre főterén (A Szentendrei teátrum eső tíz évének történeti áttekintése)

G. SIN, EDIT VERSUCHE ZUR NEUBELEBUNG UNSERER DRAMAHISTORISCHEN ANDENKEN AUF DEM HAUPTPLATZ DER STADT SZENTENDRE (Historischer Überblick des ersten Jahrzentes des Szentendreer Teátrums) Seit 1969 führt man jeden Sommer auf dem Hauptplatz von Szentendre unter dem Namen Szent­endreer Teátrum Theaterstücke vor. András Békési Regisseur und Gábor Zsámbéki Regisseurstudent arbeiteten 1968 die Konzeption des Teátrums aus. Nach dieser Konzeption plante man die Wiederbelebung der alten Theaterstücke, Mysterienspiele und Schuldramen der Weltliteratur mit der Ausnutzung der architektonischen Mög­lichkeiten des Hauptplatzes. In den ersten 2 Jahran kam es zur Vorführung eines in Prosa geschriebenen Stückes eines unbe­kannten ungarischen Verfassers aus dem 17. Jahrhundert — Titel: Comico-Tragoedia —, sowie eines musikalischen Spiels — Herzog Pikko und Jutka Perzsi —, das 1793 ins Ungarische übersetzt wurde. Beide Vorführungen fanden Beifall und hatten großes Echo auch in der Presse. 1970 wurden auf dem Hauptplatz nachmittags vor dem Hauptprogramm lustige Vorspiele aus ungarischen volkstümlichen und Bänkelspielen vorgeführt. 1971 und 1972 führte man neben dem Programm der vorigen Jahre auch die komische Oper von Pasiello (Botcsinálta bölcsek = Weisen wider Willen), sowie ein aus dem 18. Jahrhundert stammendes Porsastück (Szüzesség aczél tüköré = Stahlspiegel der Jungfräu­lichkeit) auf. Den archaischen Text „modernisierte" der Schriftsteller István Békés für die heutige Bühne. 1973 veränderte sich die ursprüngliche Konzeption und Leitung des Teátrums. In der Regie von István Iglódi wurde das Theaterstück von Shakespeare, Vízkereszt (Dreikönigsfest) mit der maxima­len Ausnutzung der ,,Bühnengegebenheiten" des Hauptplatzes, ohne künstliche Dekoration, mit gor­ßem Erfolg aufgeführt. 1974 kam es zur Vorführung von Goldonis Kávéház (Café), 1975/76 konnte das Publikum das Musical von Wasserman-Leight-Darion: La Mancha lovagja (Der Ritter von La Mancha) besichtigen. 1977 erfoglte in der Geschichte des Teátrums eine qualitative Veränderung. Das Programm brei­tete sich zeitlich und räumlich aus; unter dem Titel Kirchenplatzspiele wurden mittelalterliche unga­rische volkstümliche Stücke und Bänkelkomödien vorgeführt. Diese Aufführungen wurden zusam­men mit Ausstellungen der bildenden Künste, mit freier Bewegung des Publikums, mit Essen und Trinken veranstaltet. Damit wurde die ursprüngliche Konzeption des Szentendreer Teátrums voll­kommen. Der andere Spielplatz war unverändert der Hauptplatz der Stadt, wo Shakespeares Komödie der Irrungen vorgeführt wurde, indem auch den lokalen architektonischen, kulturellen und Nationalitä­tentraditionen eine Rolle zukam, und so die Kozeption seit 1973 ununterbrochen weitergeführt wurde. Der Regisseur der Aufführungen auf beiden Spielplätzen war Imre Kerényi. Der Erfolg im Jahre 1977 war größr als je. 1978 wurde das gleiche Programm wie im vorigen Jahr aufgeführt. In der praktischen, technischen Abwickelung des Szentendreer Teátrums spielten die Stadtbe­wohner sowie die Abteilungen für Kultur der Räte der Stadt Szentendre und des Komitates Pest eine große Rolle. Die Aufführungen des Teátrums wurden im Rahmen der kulturellen Veranstaltung ,,Szentendreer Sommer" veranstaltet. Das zweite Jahrzehnt des Teátrums, das in dieser Studie nicht bearbeitet wurde, war weniger erfolgreich und widerspruchsvoller als das erste Jahrzehnt. 631

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