Ikvai Nándor szerk.: Életmód-kutatások Pest megyéből (Studia Comitatensia 18. Szentendre, 1987)

Asztalos István: Oskolatanítók a Galga mentén

Pest für die evangelischen Lehrer herausgegeben. Der Inhalt dieses Schriftstückes spiegelt den Geist der für die damalige Zeit charakteristischen pädagogischen Strö­mung, den Neohumanismus, wider. Zum Kapitel Anstellung von Lehrern gehört die Beilage II, die die Vorschriften zur Auswahl von Lehrern Ende des 19. Jahrhunderts enthält. Das Kapitel Pfründe der Lehrer füllt den größeren Teil der Studie aus. Anhand der „canonica visitatio" und anderer kirchlicher Meldungen stellt der Autor deta­illiert das Einkommen der Lehrer im Jahre 1746, Ende des 18. Jahrhunderts, in den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts und schließlich in den Jahren um 1880. vor. Die Lehrer — solange es nur einen in der Gemeinde gab — haben gleichzeitig auch die Funktion des Kantors der gegebenen Kirche versehen. An mehreren Stellen (z. B. in Püspökhatvan, Vácegres, Iklad) bekleideten sich auch das Amt des Dorf­notars. Es gab auch solche Gemeinden, wo der Lehrer auch die Tätigkeit eines Pries­ters versah (Levit-Lehrer — beispielsweise in Váckisújfalu). Ihre Pfründe setzten sich aus der folgenden größeren Posten zusammen: — Wohnung (die Größe war unterschiedlich: anfangs ein Zimmer, bis zum Ende des 19. Jahrhunderts in der Regel 2 bis 3 Zimmer und Nebenräume) ; — gewisser Geldbetrag von der Gemeinde für den Unterricht (diese Summe war so gering, daß man davon nicht leben konnte); — Lehrgeld von den Schülern (anfangs 1 Rênes Forint pro Schüler, später bedeutend weniger, bis dieses Entgelt ganz wegfiel) ; — für seine Dienste als Kontor erhielt er von den Ehepaaren Naturalien und Geld; — ein gewisses Stück Ackerland, Wiese, Hanf- und Krautland, das von der Kirche bearbeitet wurde; — verschiedene Naturalien (z. B. Salz, Schweinespeck, Talg für die Beleuchtung, Butter, Wein, Holz zum Heizen; — ein Teil der Kirchenspenden und Kollekte; — an größeren Feiertagen (Weihnachten, Ostern Pfingsten, Kirchweih) sowie bei Volksbräuchen (Balázs- und Gergely-Tag) gingen sie singend von Haus zu Haus und sammelten Geschenke (Eier, Wurst, Speck, Wein usw.) — schließlich die für Beerdigungen entrichteten Stolgebühren. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts hat sich bei den römisch-katholischen Leh­rern die Zusammensetzung der Pfründe wesentlich verändert, während bei den evangelischen Lehrern diese Art der Bezahlung auch weiterhin gültig blieb. Auf­grund des Gesetztartikels XXXVIII aus dem Jahre 1868 erhielten die Hilfslehrer, die zweiten und dritten Lehrer ihr Einkommen in Form von Geld, dessen Summe sich auf minimal 300 Forint im Jahr belief. (Als Vergleich: der Jahreslohn eines Knechtes betrug damals 130 bis 150 Forint!) Der Autor beweist anhand von Daten, daß während des untersuchten Zeitraumes, doch besonders Ende des 19. Jahrhunderts, das Einkommen der im Galga-Gebiet le­benden Lehrer höher und demzufolge ihre Lebensverhältnisse auch besser waren als der Landesdurchschnitt. 300

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