Ikvai Nándor szerk.: Régészeti tanulmányok Pest megyéből (Studia Comitatensia 17. Szentendre, 1985)

Egy középkori kulturális központ a Pilisben (konferencia) - Osgyáni Vilmos: Kőszobrász-restaurátori megfigyelések a pilisi Gertrudisz-síremlék töredékeinek rekonstrukciós feldolgozásához

IRODALOM Erwin Panofsky: Az emberi arányok stílustörténete. Magvető, 1976. H. R. Hahnloser: Villard de Hounnecourt. Graz, 1972. Henri Focillon: A formák élete. A nyugat művészete. Gondolat, 1982. Gerevich László: A pilisi ciszterci apátság. Szentendre, 1984. L. Gerevich: Les fouilles de l'abbaye hongroise de Pilis. Mélanges à la memoire du Père Anselme Dimier. III/5 Arbois, 1982. Gerevich László: Villard de Honnecourt Magyarországon. Művészettörténeti Értesítő, 1971. Gerevich László: A kora gótika kezdetei Magyarországon. Magyar Tudományos Aka­démia, II. Osztály Közleményei. Vilmos Osgyányi BEOBACHTUNGEN DES RESTAURATORS AM GERTRUDIS-GRABMAL Zur Feier der 800. Wiederkehr des Gründungstages des Zisterzienserordenshauses in Pilis wurde im August eine Wissenschaftliche Tagung veranatallet und eine hi­storische Ausstellung eröffnet. Für diese Gelegenheit wurde der vermutliche Sarko­phag der Königin Gertrudis aus seinen Bruchstücken zusammengestellt. Die zwischen 1967 und 1981 freigelegten Fragmente sind Stücke eines Sarkophags, der frei im Quadrat der Abteikirche stand, die im frühen 13. Jh. gegründet wurde. Nur eine Längsseite des Sarkophags konnte rekonstruiert werden. Sie weist, wie vermutlich auch die anderen Seitenwände, eine Skulpturengalerie auf, die Figuren stehen in dreilappigen Nischen. Für den Unterbau und den Deckel liegen keine An­haltspunkte vor. Die Art und Weise der Rekonstruktion kann durch das Studium mittelalterli­cher mystischer Konstruktionen bestätigt werden. Die Konstruktion weist eine be­sondere Variante des Quadratféldsysitems auf; dessen innere Proportionen sich dazu eigneten, die Maße der architektonischen Elemente der Fragmente festzustellen. Ein Teil der Fragmente weist darauf hin, daß auf einer der Kurzseiten nach­drücklich behandelte Rundplastiken standen; dies dürfte die Schauseite gewesen sein. Die Figuren der anderen drei Seiten sind in Hochrelieftechnik ausgeführt, wie auf den entsprechenden Objekten aus Chartres aus dem frühen 13. Jh. Unter den Figuren befinden sich zwei Köpfe von Königen, eine Fraueinfigur, mehrere unidentifizierbare Draperiefragmente, Bruchstücke von zwei bärtigen Män­nerköpfen ohne Kopfbedeckung und eines Oberkörpers, über dessen Schulter ein Tierfell geworfen ist. Die Fragmente waren, wie in der Epoche üblich, mit Kreide grundiert, bemalt und vergoldet. Über die Bemalung berichten die stellenweise in Spuren vorhandenen Farbreste. Die rekonstruierte Seite des Sarkophags besteht aus Gipsfiguren nach Silikon­negativen der Originalstücke. So gelang es, die mittelalterlichen Bruchstücke von der Schädigung zu bewahren, die mit dem Einbau einhergegangen wären. Die Beobachtungen des Restaurators an den Fragmenten könnten den For­schern auch in diesem Fall wichtige Anhaltspunkte bereitstellen. 608

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