Ikvai Nándor szerk.: Régészeti tanulmányok Pest megyéből (Studia Comitatensia 17. Szentendre, 1985)

Ottományi Katalin–Galber Dénes: Római telepek Hereghalom és Páty határában. (A pátyi terra sigillata)

aus Holz 1 (Pfostenlöcher an der W-Seite). Darüber lag eine Brandschicht, die die Zerstörung des Hauses aufgrund der darin gefundenen severerzeitlichen Sigillata in die erste Hälfte des 3. Jh. datiert. Die Funktion des Gebäudes ist ungewiß (Wirtschaftsgebäude?). Es lieferte reichliches Fundmaterial (s. die Tabelle), darunter auch eine Silbermünze. Nr. II. war ein Wohnhaus; auch die Wände waren aus Stein und ohne Mörtel gemauert, es war mit tegulae und imbrex überdacht. Das Fundmaterial war spärlich, die Mauern wurden nämlich spater abgetragen und ein in die Erde eingegrabenes Objekt gebaut. Das Wohnhaus stammt wahrscheinlich aus dem 3. Jh. Nr. III.: die Mauern des Steinbaus sind stark zerbröckelt, stellenweise mit Lehm verkittet, die Ecken sind abgerundet. Das Gebäude dürfte ein Stall gewesen sein (Fragment eines Tränktrogs). Reichliches Fundmaterial aus dem 3. Jh., viele Sigilla­ten, einige Stempelkeramik (s. Tabelle). Es war abgebrannt. Das älteste unter den in die Erde gegrabenen Objekten innerhalb der Siedlung ist das mit „c" bezeichnete: längsviereckig, mit Pf ostenllöchern an den Ecken, an den Seiten verkohlte Balkenspuren. Das Objekt wurde während der Markomannenkriege zerstört (sekundär gebrannte Sigillaten). Reiches Fundmaterial, frühe Importwa­ren bzw. deren Nachahmungen. Ähnlichen Alters dürfte das nur zum Teil freigelegte Objekt „g" — längs­viereckig, mit Pfosterillöchern von verschiedener Größe und Tiefe — gewesen sein. Frühe Keramik findet sich auch im Objekt ,,b" (Nachahmung italischer Sigilla­tenform usw.), doch wurden auch einige Gefäße aus dem 3. Jh. geborgen. Es ist ein Bau mit abgerundeten Ecken und Bankette. Mit frühem Fundmaterial wurde das Objekt „a" während des 3. Jh. zugeschüttet Dies ist ein Grubenkomplex von unregelmäßiger Form. Eine Branschicht ist nicht nachweisbar, es wurde offenbar aufgelassen. Die Auffüllung ist einheitlich, sie enthielt viel Keramik von keltischen Typus und handgeformte Gefäße. Eine frühe Importgefäße, eine kräftig profilierte Fibel mit einem Knopf und eine Münze aus dem 1. Jh. stammen aus dem frühesten Abschnitt der Siedlung. Den Zeitpunkt der Auffül­lung datiert eine abgenutze Bronzemünze aus dem ausgehenden 2. — frühen 3. Jh. Einfüllungen und Planierungen im 3. Jh. lassen sich auch an anderen Stellen der Siedlung nachweisen, so etwa überhalb des I. Steingebäudes, im Profil 21—22 usw. Mit diesem Gehsteigniveau in Verbindung zu stellen sind das III. Steingebäude und das Objekt „f", ein Bau mit abgerundeten Ecken, bogenförmigen Wänden und einer Bankette in der südlichen Hälfte. An der Ostseite hatte es ein Holzdach, an der Westseite dürfte ein Backofen gewesen sein. Das Fundmaterial stammt aus dem 3.—4. Jh., Sigillaten sind nicht mehr zu finden, wohl aber ein spätes, mit eingeglät­tetem Tannennadelmuster verziertes Gefäß. Zum Leben der Siedlung im 4. Jh. gehören die Objekte „d" und „e". Das Erste wurde und die Mauer des I. Steingebäudes eingegraben, in einer der Gruben fan­den sich ein aus Knochen geschnitzter Kamm mit buckligem Rücken und grüngla­sierte spätrömische Keramik, im anderen Bronzemünzen aus dem 4. Jh. Beide Ob­jekte wurden mit frühem, aus dem 2.—3. Jh. stammendem Material aufgefüllt. In Objekt ,,e" kam auch ein Scherben mit dem Namenstempel ,.Resatus" zutage. Steinbauten aus dem 4. Jh. wurden nicht gefunden. An zahlreichen Stellen ka­men in der Tiefe des ersten und zweiten Spatentichs durch Pflügen, zerbröckelte Steine und Fragmente des Schotterbodenniveaus in Begleitung von später Kera­mik zutage (sigillata chiara, grünglasierte und eingeglättete Keramik). All das bedeutet, daß das Leben in der Siedlung von Páty vom späten 1. bis zur zweiten Hälfte des 4. Jh. anhielt. Untermauert wird dies auch durch das Sigil­latenmaterial. Eine im Vergleich zum Volumen der Ausgrabung ansehnliche Menge von Si­gillaten (rund 120 St.) wurde zutage gefördert. Ihre Verteilung nach Form und Töpfereien zeigt die Tabelle auf S. 32. Die frühesten, aus La Graufesenque importier­ten Typen beweisen, daß die Siedlung bereits unter Domitian bewohnt gewesen sein dürfte. Die aus Mittelgallien stammenden Stücke lassen sich mit einem Tönfer aus der Hadrianus—Antoninus-Pius-Zeit in Verbindung stellen (X —6), der in Mart­res de Veyre getöpfert hat. Die überwiegende Mehrheit der Funde stammt aus an­toninisoher Zeit. Die sekundär gebrannten mittelgallischen Sigillaten, die aus dersel­ben Grube stammen wie die marcuszeitliche Rheinziabern-Sigililata (Nr. 23) legen den Gedanken nahe, daß etwa auch die Siedlung von Páty während der Markomannen Kriege vernichtet wurde. Die Hälfte des Materials stammt aus Rheinzabern. Der geringere Teil der rhei­233

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