Ikvai Nándor szerk.: Tápiómente néprajza (Studia Comitatensia 16. Szentendre, 1985)
Német nyelvű összefoglalás
an den Straßen liegen, konnte und kann Budapest auch heute noch recht schwer erreicht werden. Bis Ende der 60er Jahre blieben die analysierten Dörfer außerhalb der Drei-Stunden-Isochrone von Budapest. Sie befinden sich also im Schatten der Hauptstadt, von ihrem bedeutendsten Agglomerationsgebiet zwar etwas weiter entfernt, doch nicht ganz in der Nähe anderer Zentren höherer Ordnung, die die Entwicklung dieser Region sachdienlich beeinflußt hätten (und beeinflussen könnten). Mit großer Wahrscheinlichkeit kann man behaupten, daß die gesamte Tápió-Gegend — auch die untersuchten Dörfer — im Schnittpunkt des Agglomerationsgebietes von Zentren unterschiedlicher Ebenen liegen. Vor der Befreiung trugen alle drei Siedlungen geschlossenen Agrarcharakter. Den größten Teil der Agrarbevölkerung bildete das Agrarproletariat. Die Agrarübervölkerung nahm stellenweise erschreckende Maße an. Wegen der fehlenden Industrie und der schlechten Verkehrsverhältnisse konnte sich die Arbeiterklasse nicht herausbilden. All diese Faktoren führten zu gesellschaftlichen, demographischen, wirtschaftlichen und kulturellen Zuständen, die die Entwicklung der Tápió-Gegend — darunter auch die der untersuchten drei Dörfer — heute noch bremsen. Die peripherische Lage der Dörfer wird durch die Entwicklung der demographischen Situation gut belegt: Während die Bevölkerung des Bezirks Pest zwischen 1949 und 1980 um 38 Prozent zunahm, ging die der drei Dörfer um 13 bis 23 Prozent zurück. Die Fluktuation war selektiv, denn in erster Linie fanden die nach der Grundstufe weiter ausgebildeten Jugendlichen keine Arbeitsplätze in ihren Dörfern, die ihrer Qualifikation entsprochen hätten. Die Zahl jener, die aus weiten Bezirken des Landes (Szabolcs, Hajdú und Békés) in diese drei Dörfer zogen, konnte und kann den Verlust durch die Fluktuation weder quantitativ noch qualitativ kompensieren. Obiger Prozeß ist gesetzmäßig, wenn man das niedrige infrastrukturelle Niveau der drei Dörfer, die Zahl und Struktur der Arbeitsplätze und die ungünstigen Verkehrsverhältnisse usw. in Betracht zieht. Die peripherische Lage wird durch die Ergebnisse der in dieser Region wirtschaftenden Produktionsgenossenschaften im Vergleich zu den Bezirks- und Landesergebnissen gleicherweise bestätigt. Denn die die Bezirks- und Landesdurchschnitte erreichenden, sie von Fall zu Fall sogar übersteigenden Durchschnittserträge auf den besten Nährböden des Bezirks (vorwiegend in Tápiószentmárton) können die ungünstige ökonomische Lage bei der Gestaltung des Gewinn-Niveaus nicht ausreichend kompensieren, obwohl die Genossenschaften alles mögliche daransetzen. Mitte der 70er Jahre schlug die genossenschaftliche Industrie in allen drei Dörfern Wurzeln. Sie beschäftigt in erster Linie die freien weiblichen Arbeitskräfte bzw. reduzierte einigermaßen die Zahl der Pendler. Auf die Wirkung der allmählich zunehmenden Einkommen hin vollzog sich auch in den Lebensbedingungen der Einwohner der Dörfer eine gewaltige Umwandlung. Die Wohnungsgrößen, die Baustoffe und die innere Ausstattung der Wohnungen haben sich verändert, die Bekleidungskultur und die Eßgewohnheiten ebenfalls verbessert. Die Grundstücke dienten bis zur Gründung der landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften der kleinbäuerlichen Lebensform. Später wurde die Nutzung der Grundstücke allmählich umgeändert. Den Platz alter Lagerstätten nehmen heute Folienzelte, Weingärten, Tabak- und Obstplantagen ein. Heutzutage werden die Erhaltung und die Steigerung der Kraft der Gemeinden, wodurch sie ihre Einwohner beibehalten, zu einer volkswirtschaftlichen Aufgabe immer größerer Bedeutung. In diesem Aufgabenbereich müßte auch die Entwicklung der Tápió-Gegend gelöst werden. Sie ist in Zukunft — nach den gegenwärtigen Zuständen zu urteilen — bei maximaler Mobilisierung der örtlichen gesellschaftlichen Kräfte lediglich mit effektiver zentraler Unterstützung vorstellbar. 1050