Ikvai Nándor szerk.: Régészeti tanulmányok Pest megyéből (Studia Comitatensia 9. Szentendre, 1980)
Torma István: Az érdi Kutyavár (Adatok Diósd és Érd környékének középkori településtörténetéhez)
TORMA, ISTVÁN: DIE KUTYA VÁR (HUNDEBURG) VON ÉRD Angaben zu der mittelalterlichen Siedlungsgeschichte der Umgebung von Diósd und Érd Das dichte mittelalterliche Siedlungsnetz der Umgebung von Budapest wurde beinahe vollständig in den Türkenkriegen vom 16./17. Jahrhundert zerstört. Ungeachtet der vielzähligen Quellenangaben und ortsgeschichtlichen Aufarbeitungen, die sich auf die Hauptstadt und ihre Umgebung beziehen, bleibt die Lokalisierung mehrerer mittelalterlicher Dörfer ungelöst. Im Verlauf von archäologischen topographischen Forschungen im westlichen Komitat Pest gelang es, mehrere Reste zerstörter Siedlungen zu finden, deren Mehrzahl mit den in den schriftlichen Quellen erschienenen Dörfern verglichen werden konnten. Der Autor rekonstruiert das mittelalterliche Siedlungsnetz des südlichen Bezirks Buda. Detailliert beschäftigt er sich mit den Ruinen der sogenannten Kutyavár (Hundeburg) von Érd. Einerseits hielt man sie aufgrund der auf dem Gebiet gefundenen römerzeitlichen Steinen die aber in der Tat auf sekundären Fundorten lagen, für einen Wachturm oder eine Villa aus der Römerzeit. Andererseits übernahm die geschichtliche Fachliteratur die in der Volkstradition erhaltene Meinung, dass das Gebäude das Jagdschloss von König Matthias (1458—1490) war. Die auf dem kaum 10 m hohen Hügel stehenden Reste des trapezförmigen Gebäudes (die Mauern waren ungefähr 25, 5 0,30, 30 m lang), entstammen einem mittelalterlichen Schloss, welches mit den in den Urkunden von 1417—1461 erscheinenden castellum von Diód verglichen werden kann. Das Kastell von Diód war bis zum Ende im Besitz von verschiedenen adeligen Familien. Nach den urkundlichen Erwähnungen und den archäologischen Beobachtungen standen im Mittelalter in der Umgebung von Buda sieben oder acht Kastelle. Über diese wissen wir ziemlich wenig. Einige von ihnen können schon im 14. Jahrhundert gestanden haben, die Mehrzahl stammt aber aus dem 15. Jahrhundert. Ihre Erbauer waren vermutlich wohlhabendere mittlere Grundbesitzer. Die Kastelle standen nicht wie die Burgen an unerreichbaren Orten, sondern im Mittelpunkt des Besitzes in der Nähe der Dörfer. Wegen ihrer Placierung und ihrer geringen Masse spielten sie gewöhnlich in dem türkenzeitlichen System der Grenzburgen keine Rolle. 266