Ikvai Nándor szerk.: Fejezetek Pest megye történetéből II. (Studia Comitatensia 8. Szentendre, 1979)
Alföldi Vilma: Vác munkásmozgalma II. (A Tanácsköztársaság)
VILMA ALFÖLDI: ARBEITERBEWEGUNG VQN VÁC, III. (Räterepublik) Auch in Vác begrüssten die Arbeiter, Bauern und linksorientierten Intellektuelle die Proletardiktatur. Nach der Deklaration der Räterepublik wurde die Macht auch in Vác durch das Direktorium übernommen. Die Mitglieder des Direktoriums wurden von der Mitgliederschaft der örtlichen Organisation der sozialdemokratischen Partei, von der Führung der Gewerkschaften und von den Redakteuren der linksorientierten Váci Üjság (Vácer Zeitung) gewählt. Das im März gewählte provisorische Direktorium wurde durch die Wahlen im April neu gefestigt. Nachher kam die Reihe zum Aufbau des nach sozialistischen Grundsätzen organisierten Stadtverwaltungsapparates. Das alte Rechtssystem wurde annulliert, die reaktionären Gerichte wurden aufgehoben. Anstatt dieser wurden revolutionäre Gerichtsstühle organisiert. In Vác wurden die landesgültigen Anordnungen der Räterepublik restlos, rechtzeitig, jedoch in Betrachtnahme der örtlichen Eigenheiten vollstreckt. Die Betriebe, Fabriken, Geldinstitute, Krankenhäuser, Apotheken, Schulen, Kinos und der bischöfliche Palast wurden sozialisiert. An die Spitze der sozialisierten Fabriken wurden Produktionskommissare ernannt, die — mit Ausnahme von wenigen Fällen — die weitere Produktion trotz des Mangels an Rohmaterial sichern konnten. In den Schulen wurden sogenannte soziale Kurse für die Umbildung der Lehrer organisiert. Zur Abschaffung des Analphabetismus beabsichtigte man Lehrkurse einzusetzen. Die benachteiligte Lage der Lehrlinge wurde behoben, das Niveau ihres Unterrichts erhöht. Der Religionsunterricht wurde fakultativ. Zur Linderung der Wohnungsnot wurden in den enteigneten Wohnhäusern Proletarierfamilien untergebracht. Der Bau eines TBC Sanatoriums mit 30—35 Betten wurde geplant. Die Bewohner von Vác nahmen auch Anteil an den vaterländischen Verteidigungskämpfen der Räterepublik. Am 13. April, Tag des Roten Soldaten, baten mehrere hundert um ihre Aufnahme in die Rote Armee. Die Bewohnerschaft der Stadt demonstrierte ihre Verpflichtung neben der Räterepublik auch am ersten freien 1. Mai. Das Direktorium von Vác behielt auch nach dem 1. August noch sein Amt. Die Ortsführer wurden vorübergehend durch das sogenannte Arbeiterprogramm des Gewerkschaftsgouvernements getäuscht. Mit den Massnahmen des Kabinetts von Peidl und seinem Abtreten war der konterrevolutionäre Charakter der Änderungen auch der Bewohnerschaft bewusst geworden. Obervolkskommissar Mihály Kovacsik übergab die Führung der Stadt am 6. August dem gewesenen Bürgermeister der Stadt, Dr. János Zádor. Noch am selben Tag entstand auch in Vác die örtliche Abteilung der weissen Terroristen aus aktiven Offizieren und Unteroffizieren. Das Konto der örtlichen Reaktion ist durch mehr als 50 mit aussergewühnlicher Grausamkeit vollbrachten Mordtaten belastet. 120