Ikvai Nándor szerk.: Fejezetek Pest megye történetéből I. (Studia Comitatensia 7. Szentendre, 1979)

Balanyi Béla: A három város és II. Rákóczi Ferenc szabadságharca

Dieser grosse Marsch dauerte von August bis Oktober des Jahres 1707. Die zwei anderen Märsche vollzogen sich zur Winterszeit nach Vacs, später nach Baracs; auf Wagen und vor Kälte zitternd waren diese viel qualvoller als der Erste. Die unter dem Kommando von Szeged stehenden Raizen von der Bácska und der Marosgegend führten in drei auf einander folgenden Jahren Raubzüge mit grossem Reiter- und Infanterieeinsatz gegen die Städte. Zuerst wurde Kecskemét bei Tagesanbruch des 3. April 1707 überfallen. Da man mit einem Angriff auf Nagykőrös rechnete, war sogar die Kavallerie der Stadt abwesend. Den geringen Widerstand niederschlagend, konnte der Feind frei plündern und töten: 396 Landwirte wurden abgemetzelt, 155 in Ketten verschleppt, auch 50 griechische und türkische Kaufleute wurden umgebracht. 899 Ochsen, 562 Pferde, 300 Rinder wurden geraubt und 99 Häuser niedergebrannt. Leutnant Istók Szücs aus Kőrös, mit den Reitern der Städte ankommend, vertieb die Nachhut der Raizen aus der Stadt, verfolgte und schlug sie bis Szeged. Nagykőrös wurde am 11. September 1708 überfallen. Die Stadt war aber von den Absichten der Raizen durch Istók Szücs und Gergely Mester benachrichtigt worden und er­wartete die Horden zur Verteidigung gerüstet. Auch die Reiter von Miklós Kállai und András Vágó aus Cegléd waren in der Stadt, der Kurutzenoberst Tamás Sőtér kam mit drei Schwadronen Reitern auch an und die Bewohner der Stadt verteidigten sich auch heldenhaft. So konnten die Raizen die Stadt nicht ausplündern, von der Heide („puszta") jedoch trieben sie einen Teil des Viehes weg. Cegléd wurde uner­wartet überfallen. Dies geschah am 21. Mai 1709. Die Soldaten befanden sich in Kecs­kemét, denn dort erwartete man den Angriff. 63 Landwirte wurden ermordet, 40 schwer verletzt. Die Werte, die sie in der Stadt fanden, nahmen sie auf ihren Karren mit sich und trieben auch den Viehbestand fort. Viele Gefangene schleppten sie mit sich, von denen unterwegs und infolge von Krankheiten viele ums Leben kamen. Ein Teil von ihnen erlange die Freiheit nach Bezahlung eines Lösegeldes wieder. Auch die Pest verursachte grosse Verluste, die Epedemie forderte viele Opfer. Wegen den starken Frösten gab es in jenem Jahr weder Obst noch Trauben. Die Verarmung der Städte wurde auch durch die Angriffe der Raizen gesteigert, umso mehr als die Ver­proviantierung der aus Transdanubien und aus dem Oberland verdrängten Scharen grösstenteils auch ihnen oblag. Dieser Zustand dauerte bis Oktober 1710. Die Kaiser­lichen folgten dem Rückzug der Kurutzen-Truppen nur Ende November nach. Auch diese überwinterten in den drei Städten. Die Magistrate waren vielen Gefahren aus­gesetzt und waren genötigt den Verhältnissen entsprechend ihre Farbe zu wechseln. Mehrere von ihnen litten als Geisel in der Festung von Szeged, am Ende auch in Buda. Auch hatten sie den Groll des Fürsten mehrmals auf sich gezogen, infolge des­sen waren sie für kürzere Zeit auch in Gefangenschaft. In ihren Schriften werden die Kurutzen als „die Unseren", die Raizen und die Kaiserlichen nur als „die Raizen" oder „der deutsche Feind" erwähnt. Das gemeine Volk diente treu der Sache der Freiheit. Es gab kaum Familien, deren Mitglieder nicht im Heere der Kurutzen gedient oder Soldatendienst in den Städten geleistet hätten. Sie blieben dem Fürsten treu bis zum Ende. Das Volk der drei Städte trug nicht die Schuld am Zusammen­bruch des Freiheitskampfes, es spielte eine andere Macht und die Überlegenheit der Kräfte des Feindes, seine bessere Ausrüstung mit. Der Kampf endete am 1. Mai 1711 mit der Waffenstreckung auf der Ebene von Nagymajtény. Rákóczi war gezwungen seine Heimat zu verlassen. Sein Andenken ist in der Erinnerung seines Volkes nicht erloschen, heute noch wird er verehrt. 169

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