Bakay Kornél: Honfoglalás és államalapítás-kori temetők az Ipoly mentén (Studia Comitatensia 6. Szentendre, 1978)

200 BAKAY KORNÉL ken Ufer ist fragwürdig. Ungarische Ortsnamen zwi­schen der Ipoly (Eipel) und der Garam (Gran): Paid, Kicsind, Bajta, Kernend, Salló. Slawische Ortsnamen im südlichen Eipeltal: Helemba, Szokolya, Bél, Peszek (1324), Vámosmikola (1304). István Kniezsa charakterisierte die ehemalige Be­völkerung des Eipel-Tals folgendermaßen: „Das lin­ke Ufer der Eipel wurde von den Ungarn zwar sehr früh besetzt, doch die alte slawische Bevölkerung hin­terließ hier sehr viele Spuren." István Bakács faßte seine Forschungen zusammen (1970), wie folgt: ,,ln der Urkunden des 11. und 12. Jhs lassen sich im gan­zen Gebiet des Komitates slawische Ortsnamen fin­den, parallel mit ihnen treten jedoch auch ungarische Ortsnamen in Erscheinung." ,,An der Eipel und der Gran sowie auf dem Flachland nördlich von den bei­den Flßsen sind die meisten Gemeinden ungarisch." „Im Eipel—Tal kommen jedoch schon öfter slawische Orts- und Flurnamen vor und hier begegnen wir un­gefähr soviel ungarischen wie slawischen Ortsnamen." Die ehemalige Bevölkerung der Gräberfelder von Szob-Kiserdő und Letkés-Ziegelbrennerei I. und II. tagt zur übergroßen Mehrheit die anthropologischen 1. Drittel des 9. Jhs - 910/30 910/30- 960/70 960/70-1060/70 1060/70-1526 Züge der Ungartums, obwohl auch Typenmerkmale an­derer, wahrscheinlich örtlicher slawicher Einwohner un­ter den Familien, die die ehemaligen Siedlungen und Gräberfelder errichtet haben, entdeckt werden kön­nen. Historisch ist es möglich, daß diese örtliche Be­völkerung im 10. Jh. noch nicht ungarisch gesprochen hat, obwohl die schriftlichen Quellen bis zum 12. Jh. nirgends (!) fremdsprachige Völker in Ungarn er­wähnen. Diese Möglichkeit ändert jedoch nichts an der Tatsache, daß die Macht in den Händen der führenden Schicht des Ungartums lag, das das süd­liche Eipel—Tal besetzt hatte, und letzten Enden waren sowohl die Ungarn als auch die Nicht-Ungarn Unter­tane der ungarischen fürstlichen Macht bzw. später die der einheitlichen und starken ungarischen Königs­macht, d.h. des ungarischen Staates. Die Bezeichnung Bjelo-Brdo-Kultur und die Ver­bindung dieser Kultur mit den Slawen lehnen wir ein­deutig und kategorisch ab. Doch darf diese Kultur auch nicht ausschließlich als Trägerin des unga­rischen Ethnikums betrachtet werden. Für den Raum Nord-Ungarn schlagen wir folgen­de Zeiteinteilung vor: Groß^Mähren-Zeit ungarische Landhahmezeit Zeit der ungarischen Staatsgründung Zeit des mittelalterlichen ungarischen Königreichs.

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