Köpröczi Rózsa: A grafikus Szőnyi. Rajzok, vázlatok, tanulmányok (Pest Megyei Múzeumok Igazgatósága – Szőnyi István Alapítvány, Szentendre – Zebegény, 1996)
AUSWAHL AUS EINZELGRAPHIKEN ISTVÁN SZŐNYIS ,Die Zeichnung muß als Grund eines jeden künstlerischen Werkes betrachtet werden. Unabhängig von der verwendeten Technik ist sie in jedem Werk vorhanden. Keine Epoche und kein Stil konnte sie entbehren." (ISTVÁN SZŐNYI: DIE ZEICHNUNG, S. 13. DIE SCHULE DER BILDENDEN KUNST, VERLAG: KÉPZŐMŰVÉSZETI ALAP KIADÓVÁLLALATA, BR, 1976.) Die Zeichnung, die Beurteilung der Skizze änderte sich im Verlauf der Jahrhunderte. Das charakteristische Thema der künstlerischen Literatur der Renaissance war die „Parragone", der Vergleich der unterschiedlichen Kunstarten. Aus diesem Wettbewerb ging sehr häufig die Zeichnung als Sieger hervor. Der florentinische Architekt und Maler Giorgio Vasari (1511-1574) schrieb seine erste Zusammenfassung über die kunsthistorischen Gedanken der Renaissance in „Lebensläufen der Künstler", in der er die Zeichnung als den Vater jedes künstlerischen Zweiges betrachtet. Nach Vasari wird die künstlerische Schöpfung durch die Zeichnung zur Imitation der göttlichen Schöpfungstätigkeit. Mit anderen Worten ist das „Disegno" mit den künstlerischen Idealen gleich. Die Untersuchung der Zeichnungen ist darum in fast jedem schöpfenden Lebeswerk so wichtig - sei es Maler, Bildhauer oder Kunstgewerbler -, weil die Zeichnung nichts anderes ist, als das Herausfinden der Gedanken, die Invention. Die Technik, der Stil die Methode des Zeichnens drückte am direktesten das visuelle Denken, den Abdruck des verborgenen Ablaufes aus, der im fertigen Werk häufig nicht mehr zu entdecken ist. Je abwechselungs reicher, farbiger der Zeichnestil ist, desto plastischer „zeichnet" sich die künstlerische Konzeption heraus. István Szőnyi hinterließ ein unvergleichlich reiches graphisches Lebenswerk. Ein bedeutender Teil dessen blieb in der Sammlung des Gedenkmuseums. Im Verlauf der lange Jahre dauernden Forschung, der Aufarbeitung des Lagermaterials reifte in den Mitarbeitern des Museums, daß dieser Schatz der Öffentlichkeit vorgestellt werden müsse. Einen Teil der Bilder sahen die Besucher schon in den Ausstellungen, aber ein vollständigeres Bild bietet doch eine gute Auswahl des Gesamtwerkes. Natürlich kann nur ein kleines Detail der mehreren tausend Zeichnungen und Skizzen auf den Seiten dieses Buches abgebildet werden, aber die nacheinander aufgereihten Blätter bieten vielleicht auch trotz der Subjektivität des Verfassers einen vollkommenen Querschnitt des gesamten Materials. Die Konzepierung wurde in erster Linie nach Kunstgattung, Thema und Technik gruppiert und nur sekundär nach Chronologie. Die Vorkonzepierung führte István Szőnyi selbst durch, denn er gruppierte den größten Teil der Zeichnungen nach Themen in Mappen. Das Album durchblätternd mußten schwere Entscheidungen darüber getroffen werden, was im Buch veröffentlicht werden soll. Schließlich wurden einhundertzwanzig Blätter ausgewählt.