Maróti Éva: Die römischen Steindenkmäler von Szentendre - Ulcisia Castra (Austellungskataloge 4. Pest Megyei Múzeumok Igazgatósága, Szentendre, 2003)
54. SCHÖN GEMEISSELTER SARKOPHAG Gemeißelter Sarkophag aus Kalkstein mit Deckel. Auf dem Deckel in Dachform 6 Akroterien und auf 2 Eckakroterien die Buchstaben D und M, auf der mittleren ist eine Pflanzendarstellung gemeißelt. Auf dem Deckel sind 5 Rippen, die die Dachziegeln eines Hauses imitieren. Innerhalb der Kiste ein aus Stein gebildeter abschüssiger Kissenteil. Das Inschriftfeld ist unvollständig, wurde beim Grabraub in der Römerzeit beschädigt, der dachförmige Deckel zerbrach in zwei Teile. Auf beiden Seiten des Inschriftfeldes je eine Verzierung aus gedrehten Linien, auf beiden Seiten der Tafel ist links die Figur von aquilifer (Soldat, der ein Kriegszeichen mit Adler hält), auf der rechten Seite die von signifer (Zeichenträger) zu sehen. Auf den Figuren sind Farbreste erhalten. Maß: Kiste 214 x 106 x72 cm, Deckel: 220 x 117 x 31 cm, (SzFM, 2003.1.1.) Inschrift: D(is) M(ambus) II [ }nus I [ J stip(endhrum) XXlll qui I v[ixit annos _ _] m(enses) Vlld(ies) Xlde{i} /fu(n)c(tus) exp(editione) Germ(anica) Lauri(aco) morte I sua ülp(ia) Firmilla comugi (!) I bene merenti et Aur(elius) Firmlanus pater{i} relicias corlpo{i}ris sibi alatas per Fe/stum nepote(m) su(u)m condid/erunt Übersetzung der Inschrift: Den Totengeistern [ _ _ jnus [ _ _ ] der 23 Jahre diente, lebte [ _ _ ] Jahre, sieben Monate, elf Tage, fiel in dem gegen die Germanen geführten Kriegszug in Lauriacum (heute Lorch/Enns). Ulpia Firmilla, die wohlverdiente Gemahlin und der Vater, Aurelius Firmanus ließen die Reste des Körpers von dem Enkel bestatten. (Die Inschrift wurde in Versform geschrieben.) Fundort: Budaörs, römisches Gräberfeld, Grab 283, Ausgrabung aus dem Jahre 2002 von Katalin Ottományi Alter: Mitte der 10-er Jahre des 3. Jahrhunderts n. Chr. Literatur: Unpubliziert. Die Lösung und Ubersetzung der Inschrift ist die Arbeit von Mráv Zsolt.