Maróti Éva: Die römischen Steindenkmäler von Szentendre - Ulcisia Castra (Austellungskataloge 4. Pest Megyei Múzeumok Igazgatósága, Szentendre, 2003)
38. DIE STELE VON RISIMARUS Grabmal von Risimarus, dem Sohn von Scutalo, seiner Gemahlin Duca und seinem Sohn Ritimaurus. Der obere Teil der Stele fehlt - wahrscheinlich war hier das Portrait der Verstorbenen. Im nächsten Bildstreifen blieb nur der untere Teil mit einem Tripus (Opfertisch mit 3 Beinen) erhalten und ein Detail eines Frauenportraits in erawiskischer Tracht. Darunter auf der linken Seite ein Pferdewagen, auf der rechten Seite ein dem Wagen gegenüber stehendes Pferd. Dem folgt der Inschriftteil, in einem etwas vertieften Feld, aber eine Inschriftreihe befindet sich auch auf der die zwei Bildfelder trennenden Leiste. Auf den Buchstaben die Spur von roter Farbe. (Die Verbindung der beiden Inschriften ist nicht bekannt - es kann sein, daß die einzeilige Inschrift später hergestellt wurde. Eine ähnliche Erscheinung finden wir auch auf der Stele von Masuia (Kat. 5.), auf der sich über dem gezäumten Pferd vor dem Wagen noch eine Inschrift von zwei Worten befindet.) Die auf dem Stein erscheinenen Namen, das Material und die Bearbeitung des Steines weisen auf die einheimischen Bewohner hin. Der Stein könnte in der hiesigen - szentendreer - Werkstatt hergestellt worden sein. Material: Sandstein, Maß: 98 x 73 x 21 cm. (SzFM 77.39.1.) Inschrift: a) Auf dem trennenden Leistenteil: Solia Medulionis f(ilia) Bruti (coniux?) b) Im Inschriftfeld: Risimarus Scutaloni(s) /f(ilius) t(itulum) p(osuit) sibi vivo et co(n)iugi I Ducae Dimiugif(iliae) an(norum) LX /et Rkimauro f(ilio) an(norum) XXX. Fundort: Szentendre, aus dem Steinkistengrab 95 des spätrömischen Gräberfeldes, in sekundärer Verwendung. Alter: erstes Drittel des 2. Jahrhunderts n. Chr. Literatur: SOPRONI 1985, S. 292-293, Kat. 9, S. 291, Bild 18, S. 294, Bild 19; MRT 7, Fo. 28/2, S. 260, Kat. 31.