Hidán Csaba – Szőllősy Gábor: Fegyver- és lószerszámgyűjtemény a tápiószelei Blaskovich Múzeumban (PMMI kiadványai - Kiállítási katalógusok 24. Pest Megyei Múzeumok Igazgatósága, Szentendre, 2008)

Gábor Szőllősy: Die Pferdegeschirre des Blaskovich Museums in Tápiószele (Ford.: Szakács Dagmár)

Gábor Szőllősy: Die Pferdegeschirre des Blaskovich Museums in Tápiószele In der Mitte des 19. Jahrhunderts war neben der edlen Pferdezucht auch das Gespannfahren eine beliebte Beschäftigung im Männerkreis der Familie Blaskovich. Darum finden wir in ihrer Kunstsammlung auch eine kleine, aber wertvolle Kollektion von Pferdegeschirren. Der geflochtene Geschirrbehang mit dem erzbischöflichen Wappen hebt sich unter den anderen hervor. Das Teil für das Reitpferd benutzte man in der ersten Hafte des 19. Jahrhunderts. Im Frühling 1848 kaufte es der Großvater Gyula Blaskovich (1806-1850), der damalige Vizegespan des Komitats Heves, aus dem Nachlaß des Bischofs Pyrker aus Eger. Der Behang des Reitpferdgeschirres zählt schon an sich zu einer Seltenheit, aber sein Wert wird dadurch noch erhöht, weil er als fast vollständig zu bezeichnen ist. Ein interessantes Stück der Sammlung ist der auf die ersten Jahre des 19. Jahrhunderts zu datierende Sattel, der einst schön ausgearbeitet war, einen geklebten Sattelknopf hatte und aus Holz war. Er wurde Knochensattel genannt. Dieser Reitsattel wurde umgearbeitet, damit er auch auf Gespannen benutzt werden konnte. Eine Besonderheit ist eine Art orientalisches Geschirr aus gelben Leder für ein Reitpferd in der Form einer Halbkugel, das mit kleinsten silbernen Beschlägen verziert ist. Dieses Geschirr wurde im 18. Jahrhundert im Kaukasus oder in Mittelasien hergestellt. Die schönsten Stücke der Familiensammlung wurden schon 1896 zur Tausendjahresfeier Ungarns arrangierten Ausstellung in Budapest vorgestellt. Die Pferdegeschirre wurden von der reich verzierten herrschaftlichen Geschirrkollektion aus dem 18. Jahrhundert und der mit Goldfäden gestickten Satteldecke repräsentiert. Das für ein Reitpferd im 18. Jahrhundert hergestellte und mit Edelsteinimitationen verzierte rote Ledergeschirr benutzte eventuell auch die Familie, weil es zur Krönung des Kaisers Franz Joseph zum ungarischen König (1867) erneuert wurde. Zu diesem Geschirr gehört ein Sattel von der Art Tiszafüred, eine mit Goldfäden gestickte Pferdedecke aus Filz und eine Satteldecke. Schon auf der landesweiten Jahrtausendausstellung von 1896 erschien das im 18. Jahrhundert aus rotem Juchtenleder mit vergoldeten und versilberten Beschlägen hergestellte Zaumzeug und die Brust- und Schweifriemen für ein Reitpferd Bescheidener in der Ausführung ist das Pferdegeschirr aus Juchtenleder für ein Reitpferd aus dem 18. Jahrhundert, das mit linsenförmigen Beschlägen verziert wurde. In unserer Sammlung gehört das Gespanngeschirr zu einem Vierergesann, das zwar elegant, aber leider nicht vollständig ist und dem englischen Stil angehört. Es fehlen die Zügel, der Laufstrang und der Stirnriemen. Das Geschirr wurde aus schwarzem Leder hergestellt. Auf dem Beschlag ist das Wappen der Familie Blaskovich von Ebeck zu sehen: über einem Dreierhügel eine goldene Trompete und eine Rose mit drei Zweigen. Auf der Spitze des Schildes befindet sich eine Krone. Es lohnt sich, die Pferdegeschirre des Museums in Tápiószele anzuschauen, weil der Besucher trotz der bescheidenen Anzahl auch einige wahre Besonderheiten finden kann.

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