Beke László (szerk.): Instruktiv + Inter + Konkret. Művészet Malom Szentendre, 21. November - 26. Januar 2015 (Sankt Augustin, 2014)

4. Hellmut Bruch

4. Hellmut Bruch 4.1 Symposium Ein kurzes Statement über meine Arbeit mit Licht und Naturgesetzen Licht und Naturgesetze sind seit vielen Jahren zentrale Themen meiner Arbeit. Ich verwende eine elementare, universale Formensprache, die sich auf Naturgesetze bezieht und in „offenen Formen“ Gestalt annimmt. Häufig arbeite ich mit der Fibonacci- Zahlenfolge, die mit dem Goldenen Schnitt im Zusammenhang steht und aus meiner Sicht zu den Formbildungsgesetzen der Natur gehört. Meine Arbeiten sind keine Abstraktionen des Sichtbaren, sondern folgen jenen Voraussetzungen, die der materiellen Welt Gestalt geben. Der Inhalt ist für mich wichtiger als die Form. Die bevorzugten Arbeitsmaterialien sind das „Licht als offenes Medium“, Acrylglas und Edelstahl. Die daraus resultierenden „offenen Formen“ mögen ein Fest für's Auge sein! Viele Jahre verwendete ich Stahl, aber als ich im Jahre 1999 das fluoreszierende leuchtende Acryl­glas - bei dem Farbe und Material eine Einheit sind - entdeckte, war ich so ergriffen vom geheim­nisvollen Strahlen des Materials durch das Licht, dass ich mich noch intensiver auf das Licht kon­zentrierte. Ja ich bin hellhörig geworden über das Wesen des Lichtes. Da habe ich wieder das Staunen ge­lernt, denn das Licht, dieses selbstverständliche Phänomen unseres Lebens, können wir ja nicht sehen, das heißt: Licht ist nicht sichtbar, macht uns aber die Welt sichtbar. Denn die Lichtquellen - Sonne oder Glühfaden - sind ja nicht das Licht. Das sind zwei Qualitäten. Das Licht, das die Ursache unseres Seins ist (das sage ich einfach so in meiner Naivität vor mich hin) hat auch gleichzeitig seinen dienenden Charakter - das ständige un­ermüdliche Wirken des Lichtes - wie wunderbar! Da kommen viele Fragen auf, und der Mund bleibt mir vor Staunen offen. Ich habe alle mir bekannten Kapazitäten gefragt: „Was ist Licht?“ Ein junger Physikprofessor gab mir die respektable Antwort: „Hellmut, Licht ist das, was die Materie nicht ruhen lässt!“ Ein Beispiel ist die Photosynthese. Im Laufe meiner Erkundungen habe ich schöne Aussagen bekommen: „Ich bin vom Licht besessen. Es ist eine elementare Energiequelle, eine Art kosmische Kohle. Es lässt Dinge wachsen, Dinge sterben. Es kann sich in alles Mögliche verwandeln, eine Pflanze, eine Idee.... Filme werden aus Licht gemacht.“ (Dennis Hopper, 1936-2010, Schauspieler u. Regisseur) „Licht ist Energie und ebenso Information, Inhalt, Form und Struktur. Es bildet das Potential für al­les.“ (David Bohm, 1917-1992, Quantenphysiker) Für mich ist Licht das unfassbare permanente „Kosmische Ereignis“ - ich lege es meiner Arbeit zugrunde. Wir leben in unserem All mit Milliarden Galaxien und Billiarden Sternen und trotzdem ist es dunkel in der Nacht - weil Licht nicht sichtbar ist, uns aber die Welt hell und sichtbar macht. Und das versuche ich mit meiner Arbeit umzusetzen! 50

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