Nógrád Megyei Múzeumok Évkönyve XIV. (1988)

Tanulmányok - Történelem - Szvircsek Ferenc: A Salgótarjáni Öblösüvegygyár I. 1892–1928

Resümee Ferenc Szvircsek Die Salgótarjáner Hohlglasfabrik I. 1892—1928 (Von der Gründung bis zur kapitalistischen wirtschaftlichen Weltkrise) Der Vorgäger der heutigen Fabrik wurde 1872 gegründet und im Jahre 1893 unter dem Namen Hütte Béla Lukács übergegeben. Der Tag der offiziellen Inbetrieb­setzung der Fabrik war der 10-te Dezember 1893. Mit einem Siemens-System Wan­nenglasofen, mit 120 Arbeitern, mit grüner Flaschenglasproduktion begann die Glas­herstellung. In den ersten zwei Jahrzehnten hat die Fabrik ausschlißliech mit der auf eine vielhundertjährige Vergangenheit zurückblickenden sog. Glassbläsertechnik die ver­schiedenen Mineralwasser-, Wein-, Bier-, Likör-, und Arznei- und Chemikalienflaschen in unterschiedlicher Größe, nach dem jeweiligem Bedarf, im allgemeinen im Kaliber von 0,1—2 Liter produziert. Sie hat aber in bedeutender Menge Demijohnflaschen im Kaliber von 2—25 Liter und einige Monate später auch schon 60 Liter Säureballon­flaschen hergestellt. Die Fabrik entwickelte sich bis 1914 stufenweise, und sie produ­zierte schon mit drei Gründlasöfen. Bei der Ofenschmelze hat die Salgótarjáner Hohlglasfabrik als Erste die mit der Hilfe von Schachtgeneratoren aus Kohle gewonnenen Gasenergie in der Glasindustrie angewandt. Die anderen Fabriken haben damals noch entweder mit Holzheizung oder hie und da mit Erdgas geschmelzt. Nur die Glasbläserproduktion war bekannt. Am Ende des Jahres 1913 hat die Fabrik einen Flaschenbläserautomat, der Owens-System und 6 Arme hatte, gekauft. Zum ersten Mal hat man in Ungarn bei der Glasherstellung Automatik angewandt. Diese Owens­M aschine hat bis 1958 Flaschen vom 0,5—1 Litermanchmal auch vom 1,5 Literkaliber, also mit kleineren oder größeren Unterbrechungen 44 Jahre hindurch, produziert. [Daneben blieb aber die Handblastechnik entscheidender. Die Produktion entwickelte sich stufenweise: der Personalstand ist bis 1913 auf 440 Per­sonen angewachsen, aber während des ersten Weltkrieges allmählich abnahm. Nach dem Friedensvertrag von Trianon [1920], nach dem Zerfall der Österreich —Ungarischen Monarchie wurde das wirtschaftliche Leben des klein gewordenen Landes schwer, die ausländischen Besitzer hielten es nicht für günstig, die Glasproduktion in Salgótarján zu erhalten. Deshalb wurde die Fabrik im Sommer 1923 33 Monate land außer Betrieb gesetzt, die ungefähr 340 Arbeiter blieben ohne Arbeit. In den ersten 30 Jahren hat die Fabrik etwa 150 Millionen kg [zirk. 400 Millionen Stück] Grünglasflaschen mit Handbläsertechnik, annähernd 20 Millionen kg [zirk. 40 Millionen Stück] Owens­Automaten Grünglasflaschen und ungefähr 5 Millionen andere Flaschen aus farbigem Topfglas hergestellt. Damit schloß sich das erste kapitalistische Zeitalter der Fabrik, während dessen die Fabrik der Besitz der Vereinigten Ungarischen Glasfabriken AG von 1892 bis 1905 war, in der Zeit von 1906 bis 1909 war sie eine selbstständige Aktien­gesellschaft unter der Benennung Salgótarjáner Flaschenfabrik, in den Jahren 1909— 1923 war die Fabrik der Besitz der Mühlig Union AG. Die Produktion der Fabrik war vom Sommer 1923 bis Mai 1926 vollkommen stillgestanden. 316

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