Nógrád Megyei Múzeumok Évkönyve XIV. (1988)
Tanulmányok - Történelem - Pálmány Béla: Nógrád vármegye újratelepítése, benépesülése és az agrártermelés fellendülése a török kiűzése után 1683–1728
Die Neubesiedlung macht auch die Entscheidung zahlreicher juristischer Fragen nötig. Nicht nur die Gutsherren mußten das Eigentumsrecht ihrer von den Türken zurückeroberten Landgüter beweisen und die Gebühr der „Waffenablösung''' der königlichen Kamer bezahlen, sondern man mußte die Gültigkeit beziehungsweise die weitere Aufrechterhaltung der früheren Privilegien bei den einzelnen Familien und ganzen Ortschaften überprüfen. Von dem Jahre 1690 an waren Auseinandersetzungen im Laufe von mehr als 3 Jahrzehnten über die Erhaltung der Privilegien und der Befreiungen der Bevölkerung der früheren Grenzfestungen, über die Aufrechterhaltung oder die Aufhebung der gemeinschaftlicJien Vorrechte der zwei privilegisierten Marktflecken Losonc und Nagyoroszi, und über die Beweisführung der Edelkeit der mehr als hundert besitzlosen sogenannten armalisten Adelsfamilien in Nógrád im Gang. Der Aufsatz erforscht das Schicksal der Privilegien als Erster im Rahmen ihres engen Zusammenhanges und beweist, daß es gelungen war, die Grenzfestung- und Marktfleckenprivilegien und die Adelsbefreiungen im allgemeinen zu erhalten. Auf die verwüsteten Gebiete sind Neusiedler von den unfruchtbaren nördlichen — heute slowakischen-Gebieten, aus den Nord-Nógrád und Zólyom Komitaten gekommen. Der Aufsatz veranschaulicht mit der statistischen Bearbeitung der Anzahl der auf die Steuer zahlende Produktionskraft — Personen, Getreide- und Weinernte, Viehbestand — ausgeworfenen Kerbungen [dicae] den starken Migrationsvorgang, bewiesen, daß das traditionelle Übergewicht des Südteils des Komilats in kaum zwei Jahrzehnten wiederhergestellt war. Die Wanderbewegung hatte zwei Richtungen: einerseits sind vom Norden immer neue Ansiedler — durch organisierte Umsiedlung ihrer Gutsherren oder durch Flucht — gekommen, anderseits aber auch aus dem Komitat sind viele auf die Tiefebene [Jászság, Komitat Pest, auf das linke Ufer der Donau, in die privilegisierten Städte, Marktflecken] umgezogen. Die letzten Abschnitte des Aufsatzes überprüfen auf Grund neuer Quellen die bisherigen Kenntnisse über die Bevölkerungszahl des Komitats dementierend jene Meinungen, nach denen die Bevölkerungszahl zwischen 1697 und 1717 auch 80 000 betragen sollte. Der Aufsatz stellt im Jahre 1707 34—35 000 Mann, auch im Jahre 1731 nur eine Bevölkerungszahl von 36—37 500 fest, die sprunghafte Bevölkerungszunahme erfolgte in den friedlichen 1730—-1780-er Jahren. Der Bevölkerungsexpansion ging die sprunghaft extensive Zunahme der Agrarproduktion vor. Auf Grund der bisher nicht bearbeiteteten Landesverzeichnisse der Jahre 1696 und 1728 ist es zu beweisen, daß das Ackerlandgebiet zwischen den beiden Zeitpunkten auf das Dreifache [von 34 000 Pressburger Metzen auf 99 100 Pressburger Metzen], und die Meierhöfe davon fast auf das Fünffache angewachsen waren. In der Produktionsstrategie der Bauern nahm die Viehzucht den ersten Platz ein, sie wollten auch die gut verkauf baren Wein gebenden Weinberge [von „1000 Hauertagewerken auf 7166 Hauertagewerke''' ] vermehren. Bis sie von den Getreidearten am Anfang nur für den eigenen Bedarf produzierten, versuchten aber die Gutsherren sehr bald die Vorteile des Losoncer Getreidemarktes auszunutzen. 239