Nógrád Megyei Múzeumok Évkönyve XIV. (1988)

Tanulmányok - Történelem - Simon Zoltán: A várak szerepének változása a középkori Nógrád megyében

Zoltán Simon Resümee Die Veränderung der Rolle der Burgen in dem mittelalterlichen Komitat Nógrád Das in den letzten Jahren für die Burgen belebende Interesse zeigte zahlreiche neue wissenschaftliche Resultate auf. Wir haben in unserer Arbeit diese Resultate auf das Komitat Nógrád zu beziehen versucht. Das Ergebnis unserer Forschung zeigt, daß wir in unserem Komitat mit feudalen Privatburgen, die in der Zeit vor der Mitte des XIII-ten Jahrhunderts aufgebaut waren, nicht rechnen können. Die Anfänge ihres Baues zeigen die MassenverSchenkung der königlichen Landgüter, die parallel mit der Abschwächung der Zentralmacht nachlassende allgemeine Sicherheit und die Zeit der ausgedehnten Verbreitung der Urkundenpraxis. In der Geschichte der Privatburgen spielte das Domä­nenzentrum bzw. die Sitzfunktion neben der wertbewahrenden Aufgabe weniger eine Rolle. Die Art und Weise der Befestigung der Frühburgen bestimmten vor allem die Gelände­gegebenheiten und die materiellen Möglichkeiten des Bauherrn. Die strategische Rolle der Burgen war um die Wende der XIII — XI V-ten Jahrhun­derte, in der Zeit der in schwerer Form erscheinenden Feudalanarchie größer geworden. In der ersten Hälfte des XI V-ten Jahrhunderts wurde die Zentralmacht auch in unserem Komitat wiederhergestellt, damit parallel wurde der große Teil der Gutsherren des Komitats ausgetauscht. Im, Laufe des Kampf es für die Macht sind viele Burgen zerstört worden, nur ein Teil dieser Burgen ist wieder aufgebaut worden. Von mehreren Burgen, die ungünstige Lage, nicht entsprechende Festigung hatten, habem ihre neuen Besitzer abgelassen. Im Fall der von den Aufruhrern in Beschlag genommenen und von dem König wieder verschenkten Burgen veränderte sich auch das Verhältnis der Burg und des Landgutes. Nach dem Beispiel der königlichen Burgen und ihrer Herrschaftsgüter begann man die mit den Burgen zusammenverschenkten Landgüter als Zubehöre der Burgen zu betrachten, die Burgen wurden zum Zentrum der H errschaftsgüter. Insofern die Burg in der Hand der originalen Besitzer blieb, erfolgte diese Veränderung zu dieser Zeit noch nicht. Die sich in der Anjou-Zeit vollentfaltende Honor-Typ Besitzung der königlichen Burgen veränderte sich am Ende des XI V-ten Jahrhunderts. König Sigis­mund [Zsigmond ] hat auch die in der königlichen Hand gehaltenen Burgen des Komitats verpfändet, dann als ewiges Recht verschenkt. Die strategische Bedeutung der Burgen wurde in der Mitte des X V-ten Jahrhunderts wieder größer, als die ursprünglich im Interesse des Königs Ladislaus [László] des Fünften und seiner Mutter eingerufenen Hussiten-Söldner in dem Komitat Unwesen trieben. Außer der von ihnen eroberten wohlerhaltenen Burgen haben die Tschechen auch zahlreiche lange abgelassenen Burgen befestigt und aus diesen Burgen die Gegend verheert. Ihre endgültige Ausräucherung erfolgte nur im Jahre 1460. Bis zum Ende des X V-ten Jahrhunderts wurde die Großgrundbesitzerschicht des Komitats wieder ausgela­uscht, teils infolge der Aussterbung der Familien, und teils zufolge der Inbeschlagnahme der Landgüter. So funktionierten die gebliebenen Privatburgen alle als Herrschafts­gutzentren weiter. Zu dieser Zeit entfalteten sich zwei EntwkMungsrichtungen: die dazu geeigneten Burgen wurden zu representativen Residenzen ausgebaut, und diejenigen Burgen, deren Herren auf den anderen Gebieten des Landes größere Landgüter besaßen, wurden immer mehr vernachlässigt. Allgemein charakteristisch war die strategische Zurückgebliebenheit der Burgen, der man in der Mitte des X Vl-ten Jahrhunderts wegen der Türkengefahr mit dem Bau von Basteien, Rondellen, Verteidigungswerken — ohne Erfolg — abzuhelfe?i versuchte. Die Nógráder Burgen sind bis zum Ende des X Vl-ten Jahrhunderts ohne Ausnahme in die Hände der Türken geraten. 128

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