Nógrád Megyei Múzeumok Évkönyve XI. (1985)
Tanulmányok - Pálmány Béla: Hol épült fel Sztrahova vára?
wegen „Untreue" (nota infidèlitatis) alle ihre Güter in Beschlag. Die in Beschlag genommenen Vermögen hat Szécsényi Tamás dann samt und sonders ergattert, wer deshalb von den klassischen Historikern mit Vorliebe den habgierigen auch seine Verwandten ausraubenden Meber genannt wurde. Mit der Methode, dass alle Quellen möglichst im Original gesucht wurden, verbessert das Essay mehrere vom Autor zum Autor sich vererbenden falschen Angaben, und stellt einige Geschehnisse ins neue Licht. Aus den Urkunden der zwischen 1271 und 1299 gemachten Besitzklassen ist es so auszulesen, dass Tamás und János, die Söhne von Farkas aus der Falkos-Linie, mit Tauschen und auf andere Art danach sterbten, um ihre Besitze in der Umgebung von Szécsény vereinigt, eine Domäne zustande zu bringen, und das von dem angestammten gemeinsamen Gentilbesitz isolierte ausschliessliche Eigentumsrecht ihrer Erwerbgüter von Stufe zu Stufe auch mit den anderen Mitgliedern des Kacsics-Geschlechts anerkennen zu lassen. Es ist auffällig, dass die fünf Söhne Péters aus der Illés-Linie des Geschlechts in der 1290-er Jahren keinem einzigen Klassenbrief zugestimmt hatten, das das Zeichen dafür war, dass es sich schon zu dieser Zeit zwischen den Söhnen von Falkos beziehungsweise Péter ein scharfer Gegensatz herausbilden konnte. Tamás hatte die in Beschlag genommenen Burgen und Dörfer seiner Blutverwandten aus der Illés-Linie nicht aus „Habgier^ erworben, sondern darum, weil die Geschlechtsmitglieder dem Rechtsgebrauch nach noch auch im Falle der in Beschlag genommenen, oder wegen Kinderlosigkeit auf die Krone zurückgefallenen Landgüter Anderen gegenüber Vorteil hatten. Über die Nógráder Ereignisse der 1310-er Jahre sind nur einige zeitgenössische Urkunden zurückgeblieben. So ist die Urkunde von 24-sten April 1313, die Szécsényi Tamás in Besitz von Hollókő setzt, ein sehr wichtiges Dokument. Die Historiker haben bisher daraus den Schluss gezogen, dass Hollókő schon in dieser Zeit in Besitz von Szécsényi Tamás geriet, sogar nach den Meinungen von Einigen sei es kaum ein Jahr nach der Rozgonyer Schlacht zu einem ganzen Feldzug gekommen, als dessen Erfolg die Getreuen des Königs des Anjou-Hauses in Nógrád eine Reihe von im Besitz der Anhänger von Csák Máté befindlichen Burgen besetzten. Die Urkunde von 1313 kritisch untersucht, setzt dem Essay nach nur Rechtanspruch fest, und auf dem Grund der zuverlässigen Urkunden ist es wahrscheinlicher, dass die Burgen des Komitats erst nach 1321 - also nach dem Tode von Csák Máté - unter die Oberhoheit von Károly des Ersten gekommen waren, so auch die Burgen von Fülek, Hollókő und Sztrahora. Zuletzt beschäftigt sich das Essay mit der Lokalisierung der Burg von Sztrahora. Es hält die sich wiederholende Behauptung der Fachliteratur falsch, in deren Sinne diese Burg bei Felsőesztergály (Horné Strháre) war. Bereits die Komitatsmonographie von Antal Mocsáry, die 1826 erschien, hatte es klargestellt, dass es an dieser Stelle eine „Hradok" genannte Burg gebaut wurde, die aber bereits in den 1240-er Jahren in Beschlag genommen und bald verdorben worden war. Die Urkunde von dem Akt der Einsetzung und der Feldbegehung, die am 4-ten Juni 1327 auf dem Grund der Aussage der Leute des Budaer Kapitels geschrieben worden ist, die Hollókő nunmehr tatsächlich in Besitz von Szécsényi Tamás brachte, erwähnt sogar dreimal die Felder der - also schon verdorbenen - Burg „Ztrahura" , die sich südwestlich von Hollókő zwischen Sipek und Told befanden. Der Autor identifiziert die ehemalige Burg Sztrahora mit den durch die Bevölkerung der herumliegenden Dörfer Pusztavár genannten Ruinen, feststellend, dass sie den Urkunden nach im Jahre 1265 noch nicht aufgebaut werden konnte, aber im Jahre 1327 bereits verdorben war. Es würde sich lohnen, bei diesen Ruinen eine archäologische Ausgrabung zu machen. 226