Nógrád Megyei Múzeumok Évkönyve X. (1984)
Tanulmányok - Történelem - Praznovszky Mihály: Művészsors a XIX. század végi Nógrád megyében (Kubányi Lajos)
sie konnte aber ihn nie verstehen. Für sie blieb der Maler-Gutsbesitzer immer eine Devienz. Das war auch kein Zufall. Im Komitat Nógrád des Jahrhundertsendes finden wir kaum die Spuren der Kunst, noch weniger die Beschützung der Kunst. In den grösseren Städten des Komitats stellten gelegentliche Wander Schauspieler truppén die Dutzende von Flickwerken vor, schneidige Juristen und blasse Fräuleins veranstalteten selbsttätige gesellschaftliche Kunstabende mit grossem Erfolg, in den örtlichen Zeitungen schreckten die Lobgesänge der Komitatssänger (Lehrer, Beamte) von der Literatur, die die lesen gemocht hätten, ab. Auch die erste Ausstellung der bildenden Künstler wurde erst nach der Jahrhundertswende in Nógrád veranstaltet. In dieser Umgebung, bei dieser Annäherung hatte Lajos Kubányi zu arbeiten. Er wusste unvergleichlich 'die Pferde zu malen. Es gibt keins unter seinen Bildern, auf dem dieses edle Tier aus dem Anlass von irgenwelchem Einfall nicht vorkommt. Auf seinen Genrebildern sind manchmal ausser der schon erwähnten ,,Freuden des ländlichen Lebens'''' auch die Motive der Nógráder Landschaft, die Nógráder Menschen, die guter Palózs und die ,,tóten (slowakischen) Vetter" zu sehen. Am Anfang schienen auch diese dörfischen Genrebilder die Dokumente einer scheinbar sorgenfreien ausgeglichenen Welt zu sein, aber die förmliche und inhaltliche Erneuerung seiner Malerei lässt in den letzten Jahren seines Lebens auch mit diese idyllischen Anschauung auf. Schwer konnte er der entwickelten neuen Tendenzen mächtig sein. (Für lange Zeit wurde er auch nach dem Tode seiner Frau vollkommen still.) Die Ernte einer Zeit von kaum eins-zwei Jahren ist die, in der wir schon einen neuen, in einem ganz anderen Stil malenden Kubányi sehen. Das Bild „der alte Hühnerzüchter' 1 '' betrachtend werden wir durch die brillanten Einzelheiten seines technischen Könnens nicht mehr verblendet. Sein Pinsel bewegt sich schwer, der halb im Kot stehengebliebene Wagen, die Gestalt des alten Kaufmannes mit den eingesunkenen Schultern und mit dem niedergehangenen Kopf bewahrt nichts meht von der früheren Heiterkeit der Volkswelt. Vieles hat sich verändert — suggeriert das Bild Kubányis — und man kann nur bedauern, dass wir dieser Veränderung wegen seines tragisch früheren Todes nicht bis zum Ende folgen können. Der Autor verfolgt den Lebensweg von Lajos Kubányi, stellt das Dorf, wo er gelebt hat, und das Komitat, das am Ende des Jahrhunderts die Laufbahn von Lajos Kubányi bestimmte, vor. Schliesslich hat der Autor auf dem Grund der vorhandenen Quellen das — bei weitem nicht vollständige — Verzeichnis der Werke von Lajos Kubányi zusammengestellt. 137