Nógrád Megyei Múzeumok Évkönyve IX. (1983)
Tanulmányok - Praznovszky Mihály: Politikai harcok Nógrád megyében Madách Imre részvételével 1846–48
y RESÜMEE Mihály Praznovszky: Politische Kämpfe im Komitat Nógrád mit der Teilnahme von Imre Madách in den Jahren 1846—48 Eine von den Richtungen der im Komitat in den letzten Jahren erneuerten geschichtswissenschaftlichen Forschungen markiert die vielseitige Untersuchung der Rolle des Kleinadels des Komitats Nógrád in dem 19-ten Jahrhundert. Infolge deren kamen zahlreiche Angaben, Tatsachen zum Vorschein, die die bisherige Beurteilung der politischen Verpflichtung von Imre Madách modifiziert, unsere Kenntnisse erweitert und unsere Anschauung verändert. Die 1846—1848-er Jahre waren sowohl in der Komitatsgeschichte als auch in der Historie der Nation entscheidend. Die progressiven liberalen Politiker des Komitats Nógrád kämpften heftig mit ihren konservativen klasseneingestellten Gefährten am hufeisenförmigen mit grünen Tuch gedeckten Verhandlungstisch des Balassagyarmater komitatsrates. Die zentralen Fragen sind bekannt: die nationale Unabhägigkeit und der gesellschaftliche Fortschritt. Es haben Prinzipien und Anschauungen gekämpft, Auffassungen gegeneinander Verstössen. Diese geistige Auseinandersetzungen hatten auch bedauerliche Nebenstimmen, die von dem Komitat im ganzen Lande ausgestaltete günstige Meinung einigermassen milderten. Es handelte sich um die Wahlen, wobei die Anhänger beider Parteien mit grosser Vorliebe die Stimmenwerbung, das heisst den Ankauf der Wähler sowohl mit Geld, als auch mit Speisen und Getränken, oder mit verantwortlosen Versprechungen in Anspruch genommen. Die im Juli 1846 bei der Komitatsamterneuerung Ausgefallenen hatten, um ihre Ziele zu erreichen, eine oppositionellartige aber doch keine politisch gezielte Organisation zusatnde gebracht, den sogenannten Armburschenverein. Dessen Mitglied war auch Madách, obwohl er gerade 1846 zum Komitatshauptkommissar wurde. Auch das zeigt, dass sich die politischen und persönlichen Interessen in dieser Gruppe gemischt hatten. Der Leiter dieses Vereins, Ferenc Repetzky war ein bekannter Politiker des Komitats, der nur seine eigenen Interessen vor Augen haltend bei der ersten Gelegenheit —nachdem er bei dem Komitat ein Amt hatte — seine Manschaft verliess, und das ohne Führer gebliebene Heer ging auseinander und zerfiel. Dieser Verein, obwohl er in dem politischen Leben des Komitats keine grosse Rolle spielte, trug mit seinem jedenfalls wieder spruchsvollen Charakter dazu, um die Reihen der sich organisierende Opposition zu stören. Die Einheit wäre aber sehr nötig gewesen, weil ja vieles bei den Parlamentswahlen im Jahre 1847 entschieden wurde. Das ungarische Parlament hatte entscheidende Fragen zu beantworten und zu lösen. Es war also nicht gleichgültig, dass die Abgeordneten mit was für einer Vorbereitung und Parteistellung die einzelnen Komitate vertreten. Die konservative Partei wurde im Komitat Nógrád in der Person des Kandidaten leicht einig, aber in der oppositionellen Partei entwickelte sich ein heftiger Kampf zwischen dem für unbedeutenden Politiker gehaltenen Job Dessewffy und Ferenc Kubinyi, der grosse politische Erfahrungen besass, und als Anhänger von Kossuth galt. Es begann ein beispiellos grosser und heftiger Wahlkampf, in dem beide Parteien beziehungsweise Lager allerleie erlaubte und unerlaubte Mittel eingeworfen hatten. Die Wahl hatte endlich Job Dessewffy mit einem Stimmenunterschied von zehn gewonnen.