Szirácsik Éva (szerk.): Uradalmak kora - Discussiones Neogradienses 10. (Salgótarján, 2010)
Rémiás Tibor: A szádvári uradalom lengyel (górál) telepesei a herceg Esterházyak és a gróf Andrássyak földesurasága alatt
DISCUSSIONES NEOGRADIENSES 10. - URADALMAK KORA Was macht die Zusammenstellung der historischen Daten über dieses von Polen besiedelten Dorfes in Ungarn so wichtig? Die Bevölkerung des in Nordost-Ungarn liegenden, und eins zum Komitat Torna gehörenden Dorfes Derenk wurde durch die Pestseuche des Jahres 1711 ausgerottet. Bis zum Jahre 1711 bestand die Bevölkerung des Dorfes Derenk aus Ungarn. Nach der Pestseuche stand Derek 1715 als unbewohnte Gemeinde (curialis). Die Herzogfamilie Esterházy ließ (zu dieser Zeit gehörte das Dorf zum Besitz der Herzogfamilie Esterházy) in das entvölkerte Dorf Goráién aus Podhale und aus der Zips ansiedeln, doch nachdem die Steuerfreiheit ihnen gewährleistet wurde, kamen sie auch von sich selbst. So waren die zwischen 1717 und 1720 angekommenen Familien — ob sie durch systematische oder durch spontane Umsiedlung eintrafen —eindeutig polnischer Herkunft. Das angesiedelte, tüchtige Volk beschäftigte sich neben der Bestellung der kleinen und mageren Feldern mit Entwaldung der naheliegenden Wäldern sowie Köhlerei. Im Protokoll der Gespannschaft Torna lesen wir über Derenk folgendes: „Anno 1717 per Polonos advenas inpopulatum”. Über die Anwesendheit polnischer Ansiedler berichtet aus den 1730-er Jahren Matthias Bél auf gleicher Weise: „Polonis noviter impopulata”. Die Polen von Derenk aus dem 18. Jahrhundert ist eine der ältesten ethnischen Minoritäten in Ungarn, die seit 300 Jahren ihre Kultur, sowie ihre archaische Sprache aus dem 18. Jahrhundert und ihre ethnische Identität bewahrte. Im alltäglichen Leben dieser geschlossenen Gesellschaft der Derenker Polen traf eine grundlegende Veränderung im Jahre 1934 ein. Der Reichverweser Miklós Horthy wünschte gerade hier, im Wald neben Derenk eine zusammenhängende Jagdumgebung aufzustellen, das Reichtum dieser Gegend an Wildtieren bewusst, eine Tatsache, die die Aufmerksamkeit der als tüchtigen Wilddieben bekannten Derenker auch nicht entging. Zwischen 1936 und 1943 wurden die Derenker umgesiedelt, zwar wurde ihre Lebensqualität durch die besseren Feldern die sie erhielten verbessert, das Verlassen ihres Dorfes brachte die Auflösung der Zusammenhaltung dieser Polen bei. Die alte Derenker Bevölkerung wurde zerrissen, die abgegebauten Häuser und die Kirche wurden in Zieltransporten während des II. Weltkrieges auf Bahn und Lastkraftwagen in die folgenden Siedlungen verfrachtet: Emőd-Istvánmajor (50 Familien), Ládbesenyő-Andrástanya (20 Familien), Sajószentpéter (fast 20 Familien), Büdöskütpuszt (10 Familien), sowie nach Ernőd, Szendrö, und in die Tschechoslowakei, usw. Im Dorf Derenk standen 1939 noch 80 Wohngebäuden, heute wurde das Ruinendorf bereits durch die Natur zurückerobert, hier und da sind noch die Grudrisse einiger Häuser zu entdecken, und die einstigen Derenker Bewohner können noch zur jährlichen Wahlfahrt zurückkehrend die damaligen Häuser ihrer Vorfahren zeigen. Unser Ziel mit dieser Studie ist zu zeigen, dass die physikalische Ver216