Kisné Cseh Julianna: Római üvegek (A Kuny Domokos Múzeum gyűjteményei 2. Tata, 2003)

Gaius Plinius Secundus schreibt in seinem Werk „Hhloria Naturalis" die Erfindung des Glases den Phöniziern zu, den Zeitpunkt legt er in das 1./2. Jahr­hundert v. Chr. In Wircklichkeit reicht die Geschichte der Glas^broduktion in weit ältere Zeiten zurück. Die archäologischen Freilegungen in Mesopotamien und Ägypten brachten schon Glasfunde aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. ans Tageslicht. Ein langer Weg führt uns vom ersten künstliche Glas - Tongefäße mit Glasurüberzug - und der Herstellung von Glasperlen aus Glas^aste zum Auftauchen des ersten, genau datierbaren Glasgefäßes (Ägypten, 18. Dynastie, 1567-1320 v. Chr.). Die die Glasjbroduktion revolutionierende Technik, die Glasbläserei wurde ca. 100 v. Chr. In Sidon (Heute Szaida, Libanon) erfunden und in diese Zeit ist die Herausbildung der Wichtigsten Werkzeuge zur Glasherstellung und der Glasbläserformen zu legen. Eigentlich entwickelten sich die technischen Grun­lagen der bis in unsere Tage gebräuchlichen Technik. Bei der Verbreitung der Glas^rodukte stielten die phönizischen Händler eine große Rolle. Durch sie gelangten auch die ersten Glasgefäße nach Rom. Im Zentrum der Glasherstel­lung entwickelten sich die Meister der alexandrischen Werkstätten das farblose Glas, dessen Lob in den Werken der lateinischen Schriftsteller vom Ende des 1. bis zu Beginn des 2. Jahrhunderts erhalten blieb. In Rom begann die örtliche Glas^roduktion zum Zeitpunkt des Endes der ersten Republik, und die Glasgefäße mit ihrer reichen Formenwelt wurde bald zu Gebrauchsgegenständen auf zahlreichen Gebieten des alltäglichen Lebens. Das römische Glashandwerk arbeitete meisterhaft die planmäßige Verschmel­zung der unterschiedlichen Glasmaterialen aus, nutzte bei den Glasgefäßen die plastische und gravierte Verzierung, die einfachen Glasgefäße mit Faden­auflagen - Verzierungen. Neben den frei geblasenen Glasgefäßen konnten sie auch die Technik der in Form Gefässe geblasenen, wo das Glas mit in Formen geschnittene bandartige Rippen oder Reliefs verziert wurde, so konnten sie die menschenkopfähnlichen Vorbilder aus Sidon und andere, die Natur nach­ahmende (z.B. traubenförmige, muschelförmige) Glasgefäße herstellen. Die römische Glaskunst verbreitete sich in den eroberten Provinzen Euro­pas und bald formte sich auch die örtliche Glaskunst heraus. Wahrscheinlich noch in der Zeit des Augustus bürgerte sich die Glasherstellung in His^anien und Gallien (dem Gebiet des heutigem Portugal, Spanien, Frankreich und Bel­gien) ein, dies ist der aus der Campanie ausstrahlenden Glakunst zu verdanken. Aus Gallien, durch die Vermittlung Triers, gelangte die Kenntnis dieser Meister­schaft ins Rheingebiet, wo Köln das Zentrum des Glas^roduktion ab Ende des 2. Jahrhunderts wurde. Die Kölner Werkstatt übernahm die Technik der Glas­produktion, später auch in künstlerischer Hinsicht, die Rolle Alexandrias. Das Auftauchen der Massenware in Pannonién beginnt in der Zeit der Fla­vier. Den frühen Glashandel bis zum Beginn des 2. Jahrhunderts bestimmte der Italienhandel über die Bersteinstraße, später durch den zusammenhängen­den Rhein-Donau-Limes drängten die Glaswaren aus dem Rheingebiet in der Provinz diesen in den Hintergrund. In der Gesamtheit stielte im Handel der italische, südgallische, später bis zum 4. Jahrhundert das germanische Glas die 19

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