Fülöp Éva – Cseh Julianna szerk.: „Die aktuellen Fragen des Mittelpaläolithikums in Mitteleuropa”. „Topical issues of the research of Middle Palaeolithic period in Central Europe”. Tata, 20-23 October 2003. (Tudományos Füzetek 12. Tata, 2004)

Julianna Kissné Cseh: Dei Forschungsgeschichte von Tata-Porhanyóbánya

aus der Feder Dornyay, der die Ergebnissen des ungarischen königlichen Geologen Tivadar Kormos veröffentlichte: 35 «... in der sogenannten Mürbgrube, wo der diluvi­ale Kalktuff seit Menschengedächnis für Bauziele abgebaut wird, fand er die unzweifel­bare Beweise für den damaligen Aufenhalt des Urmenschen. Namentlich wurden von dem Urmensch benutzte Steinwerkzeuge (Messer, Kratzer usw.) mit grober Ausführung und Spuren von Feuerstellen und ferner auch von Feuer verkohlte Tierknochen, diese können nur von einem vernünftigen, intelligenten Wesen zumal von dem Mensch stammen.» Er teilte im weiteren die Ergebnisse von Kormos, das Wesentliche der in Földtani Tár­sulat am 17. Februar gehaltenen Vorlesung, sowie seine eigenen Forschungsergeb­nisse mit. Wir kennen das weitere Schicksal der ersten Funde aus der Lokalpresse: Graf Ferenc Esterházy bestimmte die Funde für das Komitatsmuseum und nach seinem Tod wurde sein Wunsch von der Gräfin erfüllt: «... Der riesige Fund, aufbe­wahrt vor neugierigen Augen (und Händen) und gerettet für die Wissenschaft vom Ver­walter Ágoston Darányi, wurde unter der Aufsicht des Sekretärs Gyula Alapi am vorigen Donnerstag in das Komitatsmuseum eingeliefert, wo man den besichtigen kann.» (Tata­Tóvárosi Híradó 29. Mai 1909, Nr. 22, 3). Der Fundstoff gelangte in die Sammlung des Jókai Közmívelődési- és Múzeum Egyesület, des damaligen Komitatsmuseums, und wurde ausgestellt. Diese Ausstel­lung und die Sammlung wurde 1935 unter der Leitung des Philosophiestudents György Zombory umdekoriert, der über die ausgestellten Objekte auch eine Bestandliste gemacht hat. Damals gehörten schon 331 Stücke zur paläontologischen Sammlung, die leider im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zugrunde ging. 36 Nach der Entdeckung der ersten Funde unterrichtete — wie wir schon früher auch erwähnten - Tivadar Kormos in seinem Vorbericht die Fachkreise 37 und auch die Lokalpresse berichtete fortlaufend die Öffentlichkeit. Ebenda wurden die Ergeb­nisse der ersten Ausgrabungssaison voröffentlicht: 38 «...in dem Kalkstein, in etwa 8 m Tiefe von der Oberfläche ist eine - ungefähr 60 cm dicke - Sandader, worunter wieder massiver harter Kalkstein zum Vorschein kommt. Der meiste Teil der Knochen ist an der oberen Grenze der Sandschicht in den Kalkstein eingebettet, dessen an den Sand berührender unterer Grenze sowie in dem Sand zahlreiche primitive Steinwerkzeuge Typ. Chelles, gebrannte Knochen, Holzkohlstücke - Küchenabfall -gefunden wurden ...» ­später änderte sich die Zusammensetzung der Kulturschicht auf Löß, den damals wegen des schlechten Wetters nicht beobachtet werden konnte. 39 Er reihte den Fun­dort in seinem Bericht über der Ausgrabung des vorigen Jahres in 1910 aufgrund der Fauna in das obere Pleistocaen ein und setzte die gefundenen Steinwerkzeuge in der Mitte des Paläolithikums. 40 Er fasste die Ergebnisse von zwei Ausgrabungs­35 DORNYAY 1909,1-2. 36 BlNDER-CsÜTÖRTÖKY I986, II3-II5. 37 KORMOS 1909, 61-62. 38 KORMOS 1909a, 149-151. und Tata-Tóvárosi Híradó 24. Juli. 1909, 2. 39 KORMOS 1912, 6. 40 KORMOS 1910, 207. 12

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