Fülöp Éva Mária - László János (szerk.): Komárom-Esztergom Megyei Múzeumok közleményei 16. (Tata, 2011)

Fülöp Éva Mária: Feljegyzések a halászatról. Adatok a tata-gesztesi Esterházy-uradalom mesterséges tavi halgazdálkodása 18 - 20. századi történetéhez

Fülöp Éva Mária ANMERKUNGEN ZUM FISCHEREIWESEN: ZUR GESCHICHTE DER TEICHFISCHWIRTSCHAET DER ESTERHAZY-DOMÄNE VON DOTIS/TATA­GESZTES VOM 18. BIS ZUM 20. JAHRHUNDERT ÉVA MÁRIA FÜLÖP Im Jahre 1985 haben wir unsere Studie über die Fischwirtschaft in den künstlich angelegten Teichen auf der Esterhdzy-Domäne von Dotis-Gesztes in den 1740er Jahren erstmals publiziert. Die Schrif­ten über diesen Wirtschaftszweig, der neben der Naturwasser- und Flussfischerei betrieben wurde und in Ungarn fast ohne Beispiel war, stießen zuerst im Kreise der Ethnographen, dann auch in der Ge­schichtswissenschaft auf Resonanz. Auf ein Beispiel für einen ähnlichen Betriebszweig stoßt man für diese Zeit nämlich nur auf den nahen böhmischen Großgrundbesitztümern. Die diesbezüglichen his­torischen Angaben sind im Esterházy-Archiv, das im Ungarischen Staatsarchiv aufbewahrt wird, in einem nicht gesonderten Fond zu finden. Sie dienten nicht in erster Linie der wirtschaftlichen Rechnungs­legung, sondern gehörten vielmehr zur Korrespon­denz des Landesrichters, Grafen József Esterházy d. Ä. (1682-1748), der den Besitz in Dotis erworben hatte, mit dem Regenten, bzw. Präfekt seiner Domä­ne. Diese Korrespondenz umfasst die reichhaltigen Wirtschaftsberichte von Ferenc Balogh (1708-1765), der zugleich auch das Adelsprädikat „von Galánta” trug, und beinhaltet sogar auch - fallweise in der Beilage - nur hier erhalten gebliebene Rechnungs­legungen und Aufstellungen, die sich hauptsächlich auf die 1740er Jahre beziehen. Außerdem sind hier auch der Briefwechsel, den Balogh mit dem Sohn von Esterházy, mit Generalleutnant Graf Joseph Es­terházy (1714-1762) und mit dem älteren Bruder von Joseph, dem königlichen Oberschatzmeister, Grafen Ferenc Esterházy (1683-1754), führte. Diese beiden Personen waren auf irgendeine Weise ebenfalls in Kontakt mit dem erwähnten Besitz geraten. Das Teichsystem setzte sich aus An- und Auf­zuchtteichen sowie aus Ausfütterungs- und Über­winterung steichen zusammen. Die Nährkraft der Teiche wurde dadurch gesichert, dass das Wasser von Zeit zu Zeit abgelassen und ein Teichbett einge­führt wurde. Bereits im Mittelalter war die Haupt­fischart des „wegen seiner verschiedenen Fische berühmten Dotis’’ bzw. der Domäne von Dotis der Karpfen, die Quellen erwähnen aber auch den Hecht und den Schusterkarpfen. In fachlicher Hinsicht stützte man sich bei der Fischerei auf die Erfahrun­gen der Teichwirtschaften der böhmischen Güter, die im damaligen Europa eine Spitzenreiterrolle einnahmen. Auf der Domäne von Dotis wurde ein böhmischer Teichmeister für die Planung und Lei­tung der Arbeiten angestellt. In den Verträgen, die die Domäne mit ihren Gemeinden in den 1740er Jahren schloss, stößt man häufig auf Bestimmungen, die sich auf die Fischwirtschaft beziehen. Diese signalisieren die Wichtigkeit der Fischwirtschaft für das Besitztum und zugleich das spärliche Vorhandensein von ent­sprechenden Arbeitskräften. In dieser Zeit wurden nämlich anderenorts Rechte und Pßichten in Verbin­dung mit der Fischwirtschaft im Allgemeinen nicht mehr in die Urbarien und in die mit den Gemeinden geschlossenen Kontrakte aufgenommen. Vielmehr schlossen die Güter eigene Verträge mit Personen oder Gruppen, die sich mit Fischerei beschäftigten bzw. die ein Pachtrecht für Fischerei, Krebsfang oder Pfuhlfischerei erwarben. Die Esterhäzy-Domäne von Dotis setzte auch im 19. und 20. Jahrhundert seine Teichfischwirt­schaftfort. Als beispielsweise Ottó Herman, der sich größte Verdienste in der Geschichte der ungarischen Fischerei erworben hat, im Jahre 1888 sein Hand­buch „Kurzer Inbegriff der Teichwirtschaft” - das praktische Ratschläge zur Bewirtschaftung von Tei­chen lieferte, die sich im Grunde an den natürlichen Prozessen in Überschwemmungsgebieten orientier­ten - veröffentlichte, sprach er dem Verwalter der Teichwirtschaft der Domäne von Dotis seinen Dank aus, da ihm dieser bei der Abfassung seiner Arbeit behilflich gewesen war. Und im vergangenen Jahr­hundert, in den 1920er und 1930er Jahren, kam in den Mitteilungen der lokalen Presse von Dotis dem sogenannten Alten Fischteich, der sich damals zu ei­nem Ort gesellschaftlicher Ereignisse und Touristen anlockender Veranstaltungen entwickelte, besonde­re Bedeutung zu. Da in Dotis auch wegen der beginnenden fi­schereigeschichtlichen Ausstellungen und der zahl­reichen Ereignisse des wiederbelebten Herbstfestes „Teichfischerei am Alten Teich” ein reges Interesse an diesem Thema feststellbar ist, hielten wir es für notwendig, die in den oben erwähnten Briefen ent­haltenen Aufzeichnungen auch als Datensammlung zu veröffentlichen. Diese stellen die Entstehung, Entfaltung und Betreibung der Fischereiwirtschaft in den einzelnen Gemeinden der Domäne bzw. mit Hilfe des Teichsystems, dass in der Puszta mancher Domänen errichtet wurde, vor. Übersetzt von István Soós 124

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