Komárom - Esztergom Megyei Múzeumok Közleményei 13-14. (Tata 2008)

Ifj. Gyuszi László: Tata a polgárosodás útján (A zsidók szerepe a 19. és 20. század elején)

Die Entziehung der politischen Rechte nach 1849 stellte den noch übriggebliebenen Machtwesen der jüdischen Gemeinden ein. Die jüdischen Gemeinden sind in dieser Zeit zu Einheiten des Glaubenslebens, zu Glaubensgemeinden geworden. Die Lage der Juden in Ungarn wurde ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch das Mass des Anschlusses an den entfaltenden freien Wettbewerb und die Möglichkeiten der Eingliederung zwischen der Rahmen der bürgerlichen Struktur bestimmt. Das Wachstum der Gemeinde zeigt, dass im Jahre 1861 die Tataer Synagoge umgebaut wurde. Die Pläne wurden von Ignác Wechselmann verfertigt, der die Aufgabe nach der verkleinerten Form der Pester Synagoge in der Dohány Strasse löste, aber er hat bei der Tataer Synagoge die Türme weggelassen. Wahrscheinlich hatte die Glaubensgemeinde nicht genug Geld für den Bau der Türme. Infolge der günstigen politischen Verhältnisse des Jahrhundertsende nahm die Zahl der im jüdischen Besitz befindlichen Fabriken, Betriebe in unserer Stadt weiter zu. Im Jahre 1875 gründete Sándor Pollák seinen Decken-, Ranzen- und Teppichbetrieb. Die Leopoldische Lederfabrik entwickelte sich auch. In diesen Jahren befanden sich die Beer­Spiritusfabrik, der Strauszische Seifensiedenbetrieb, die Ganz Ziegelfabrik usw. im jüdischen Besitz. Auf das ersten Drittel des vergangenen Jahrhunderts waren von den fünfzehn bedeutendsten Fabriken in Tata-Tóváros neun schon im jüdischen Besitz. Als Zeichen der bürgerlichen Entwicklung zeigt die Schätzung des geistigen Berufs, dass in der Stadt von den vierzehn Zahnärzten fünf, und von den sechs Anwälten zwei Juden waren. Die Anerkennung der Tata-Tóvároser Handwerker und Händler zeigt, dass der grosse Teil der führenden Amter ihrer Berufsverbände durch ihre izraelitischen Kollegen bekleidet wurden. Aus ihrer Position in dem hiesigen Handwerk und Handel ergab sich, dass sie auch ihren Teil aus der Gestaltung des hiesigen Kreditlebens entnahmen. Ihre Teilnahme in der Führung der im Jahre 1869 gegründeten Sparkasse von Tata und Tóváros war jahrelang bedeutend. Wir können noch den als Kreditanstalt tätigen Tata­Tóvároser Hilfsverein, die Tataer Volkswirtschaftliche Sparkasse (später Tata-Tóvároser Volkswirtschafts- und Industriebank), die Tata-Tóvároser Handelsbank AG erwähnen.

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