Fülöp Éva – Kisné Cseh Julianna szerk.: Komárom – Esztergom Megyei Múzeumok Közleményei 6. (Tata, 1999)

V. Székely György: Der Friesacher Münzfund aus dem 13. Jh. aus Esztergom

Der Friesacher Münzfund aus dem 13. Jh. aus Esztergom György V. Székely 1968 kam in Esztergom bei der Fundamentlegung des Hauses Irinyi Str. 2/c (vormals Kuckländer Str.) ein Münzfund zum Vorschein, von dem 137 Stück Silbergeld ins Balassa Bálint Museum, zum kleinen Teil in den Besitz von Privatpersonen gerieten. Die Bestimmung der im Museum aufbewahrten Geldstücke und detailierte Angaben enthält der am Ende der Studie zu findende Katalog. Der Fund bestand ausschließlich aus ausländischen Geldstücken. Der zu 98% aus Friesacher Geldstücken bestehende Esztergomer Fund deckt sich im Großen in der Zusammensetzung mit den aus der 1. Hälfte des 13- Jhs. stammenden Friesacher Geldfunden. Hier bilden auch die von den Salzburger Erzbischöfen in Friesach und die von den Kärntner Herzögen un St. Veit angeferligten Geldstücke den bedeutendsten Teil der Friesacher Prägungen des Fundes. Neben den beiden dominierenden Prägestätten Friesach (16,9%) und St. Veit (23,5%) Petlau (14,7%), Windischgraz (14%), Landstrass (11,5%) und Gutenwert (8,8%) sind auch deren Produkte in größeren Mengen vorhanden, die anderen Prägestätten (Rann, 2,9%, Villach 0,7%, Heiligenkreuz 0,7%) fallen nicht ins Gewicht. Die Zusammensetzung des Fundes bietet Möglichkeiten zu mehreren interessanten Feststellungen. Unden erzbischöflichen Prägungen ist das Fehlen der in der Mitte der ersten Jahrzehnte des 13- Jh. herausgegebenen L.10. (C NA.Ca 12), sowie der nach 1220 geprägten L.21-22, 24-25. (C NA.Ca 17-20) und die L. 28-29. (C NA.Ca 22-23.) Typen. Ähnlich lückenhaft ist auch die Geldreihe aus der Münze von St. Veit, so fehlen unter den frühen Emissionen L. 183-184, 186. (C NA.Cb 8-10.), L 190. (C NA.Cbl5.), die in den ersten Jahrzehnten des 13. Jhs. geprägten L. 199- (C NA.Cb 12.), die nach 1230 herausgebenen Typen L. 204, 214. (C NA. Cb 19-20.) Überraschend ist auch der wessentlich höhere Anteil der Prägungen aus Landstrass des Herzogs Bernhard von Kärnten im Esztergomer Fund. Esztergoms archäologische und historische Topographie ist durch die Forschungen der letzten Jahrzehnte gut bekannt. Schon im Zuge der Erstellung der archäologischen Topographie konnte die Feststellung gewonnen werden, dass der Fund aus der Irinyi Straße auf dem ehemaligen Gebiet der arapadenzeitlichen armenischen Siedlung zum Vorschein kam. Das Dorf war ursprünglich in Königbesitz, der Wohnort armenischer Händler, die sich neben der Esztergomer Burg niedergelassen hatten. Im Gegensatz zu verhältnismäßig späten urkundlichen Erwähnungen kann die Existenz der Siedlung aufgrund 279

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