Fatuska János – Fülöp Éva Mária – ifj. Gyuszi László (szerk.): Annales Tataienses II. A mezőváros, mint uradalmi központ. Mecénás Közalapítvány. Tata, 2001.

Knézy Judit: Csurgó egykori mezőváros népcsoportjai és a Festetics uradalom

Die Bevölkerungsgruppen eines Marktfleckens Ende des 18. Jahrhunderts Judit Knézy Unter den Marktflecken Südtransdanubiens hatte Csurgó ein besonderes ethnologisches Antlitz. In dem stadtlosen Komitat Somogy wurde der Marktflecken Csurgó im laufe des 18. Jahrhunderts zu einem der wichtigsten Domänenzentren, als Eingentum der Familie Festetics, und das als solches bzw. als Bestandteilt der Festetics Bisitzungen dient das hier eingeführte System der urbaralen Leistungen für maria Theresia als Vorbild für ihren Urbarialerlaß, obwohl eben dieser Marktflecken eines der Zentren der Aufruhr gewesen war. Da dieses Gebiet von verhältnismäßig wohlhabenden Erbbauern bewohnt war, rechnete die Domäne in den 1720er-1740er Jahren beim Aufbau des AUodialgutes in großem Maße mit dem Frondlienst der Leibeigenen. Im grundherrschaftlichen Zentrum Csurgó der Grafen Festetics „katolischen Glaubens" lebten aber größtenteil reformierte Leibeigene, welche auch die Türkenzeit überstanden und für ihre Existenz Widerstand geleistet hatten, oder nach ihrer Flucht hierher zurückkehrten. Es war ein halsstarriges, sebstbewusstes Volk, welches die „zahllose" Frondienste nur sehr schwer duldete, und deshalb aufbegehrte. Eigenartiger Weise entwickelte sich dieser Marktflecken unter dem Druck der Domäne auch später relativ günstig. Er lag unweit des Kanizsaer Marktes, dessen Kaufleute, und konnte auch die Tauschhandels­und Lieferungsmöglichkeiten der Drau nutzen. Mit den Handwerkern schloß die Domäne günstige Verträge, um sie für die Ansiedlung zu gewinnen. Es kam sogar dazu, dass Georg Festetics IL - dem Rat János Nagyváthys folgend - nach der Stiftung des Georgikons in Csurgó ein reformiertes Gymnasium gründete und so den Marktflecken zum Bildungszentrum des Komitates machte. Hier konzentrierte sich dann die Hilsbereitschaft der reformierten Kirchenprovinz des inneren Somogy sowie der Gruppe der Kulturmäzene des hiesigen Kleinadels. Csurgó wurde so zu einem Zentrum nicht nur des nationalen landwirtschaftlichen Großbetriebs, sondern auch der Zusammenfassung und Ausstrahlung der bäuerlichen wirtschaftlichen Erfahrungen vom 18. Jh. bis zur Mitte des 20. Jhs. Das kurze Korreferat beschäftigt sich mit den drei Jahrzehnten nach der bäuerlichen Rebellion, bis der Ausbau des AUodialgutes soweit fortgeschritten war, dass auch der hiesige Gebäudekomplex errichtet wurde. Es wird behandelt, welche Gessellschaftsschichten und - gruppén hierbei tätig waren, entweder als alte Ortsnsässige oder Zugewanderte oder als Faschleute, die aus dem Domänenzentrum Keszthely oder anderen Allodialgütern hierher beordert worden waren. Es wird desweiteren behandelt, welche Handwerker, Saisonarbeiter, Tagelöhner aus der näheren oder weiteren Umgebung hier angestellt waren, welche Kaufleute, Wanderhändler auf ihrem Weg auch Csurgó besutchten. Die Studie kann nicht nur auf den oben erwähnten Marktflecken beschränkt werden, da die Arbeitstätigkeit der hiesigen Bevölkerung mit dem ganzen gebiet der Domäne im Zusammenhang stand. 143

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