Fatuska János – Fülöp Éva Mária – ifj. Gyuszi László (szerk.): Annales Tataienses II. A mezőváros, mint uradalmi központ. Mecénás Közalapítvány. Tata, 2001.
Magyar Eszter: Falu vagy mezőváros? (Visegrád a 18. században)
Dorf oder Marktflecken? Eszter Magyar Diese Frage stellt sich bei der Bestimmung der realen Situation Visegráds, des ehemaligen Königssitzes mit seiner großartigen Vergangenheit. Nach der türkischen Besetzung begann sich die als kamerales Oppidum bezeichnete Siedlung mit schönen Hoffnungen auf dem Weg zum Marktflecken zu entwickeln. Obwohl die Gebäude während der Kämpfe zu Ruinen geworden waren und keine Bevölkerungskontinuität aufzuzeigen war, begann alsbald die Wiederbesiedlung, der Wiederaufbau. An der Visegráder Donau befand sich Oberungarn und die südlichen Landesteile verbindende Verkehrslinie mit Zoll und Fähre, hier befand sich die Prägekammer. In Visegrád befand sich ein Pfarramt, welches auch die Funktion einer Mutterkirche für die umliegenden Dörfer ausübte. Der Holzbedarf für die in Buda stationierten Soldaten wurde in den Visegráder Wäldern geschlagen, die Verwaltung war die Aufgabe der Angestellten der Budaer Kameraladministration. Die ungarischen, deutschen und slawischen Ansiedler dieser Zeit wurden civis genannt, und unterihnen war der Anteil an Handwerkern groß. Den Ansiedlungsvertrag kennenwir leider nicht, aber die Steuern wurden anfangs in einer Summe gezahlt. Im Ergebnis der Befreiungskriege erhielten 1701 Nachfahren Starhembergs dies als Schenkung. Das Oppidum Visegrád war bis 1756 Zentrum der kleinen, aus vier Siedlungen bestehenden Domäne, als die Kammer diese auf Betreiben Grassalkovich zurückkaufte. Zur Zeit des Urbariums behaupteten die Bauern, daß der Verwalter in den 1730er Jahren den Ansiedlungsvertrag wegnahm, und diese zu neuen Dienstleistungen verplichtete. Sie akzeptierten auch ihr Urbárium nicht und nach der Abschaffung der leibeigenschaft reichten sie Klage beim Justizministerium ein. Diese kurze Abhandlung probiert mit der Darstellung des täglichen Lebens, der Wirtschaft und Gesellschaft Antwort auf die im Titel gestellte Frage zu geben. 108