Borhy László szerk.: Acta Arheologica Brigetionensia. A római kori falfestészet Pannóniában. Komárom, 1998.

A konferencia előadói és résztvevői - 1. Római falfestészet a nyugati provinciákban: Gallia, Germania, Nyugat-Pannonia - ALIX BARBET (PARIS): LA RESTITUTION DE PEINTURES MURALES ROMAINES: QUELQUES REFLECTIONS

DIE RÖMISCHE WAND- UND DECKENMALEREI AUS ECHZELL IN DER WETTERAU Der Figurenstil ist besonders aussagekräftig in Bezug auf die Datierung. Die Binnenzeichnung ist weich und vibrierend ausgeführt. Licht- und Schattenpartien gestalten die Dionysosfigur lebhaft. Die Betonung der äußeren Kontur hebt die Figur heraus. Der Körper ist leicht nach rechts gedreht, der Kopf aber nach der Gegenseite gewandt. Solche Stilkriterien deuten sich schon in Bewegungsmotiven hadrianischer Figuren an. Dazu kommen überlängte Gliedmaßen und der erhobene Blick, Merkmale die die Figurengruppen der Wände kennze­ichnen und die schon seit späthadrianischer Zeit spürbar werden, aber besonders antoninis­che Denkmäler bezeichnen. Früher oderer später entstandene Malereien lassen sich von der Echzeller Malerei deutlich abgrenzen. Eine rotgrundige Wand aus Trier ist durch schwarze Kandelaber-und Sockelstreifen geteilt. Auf pompejanischen Wänden sollten gemalte Säulen eine Raumillusion vermitteln. Die Säulen mit Kapitellen auf einer Kölner Wand mit dionysischen Motiven rahmen statt eines illusionistischen Fensters die Kandelaberstreifen und das Mittelfeld. Sockel mit Marmorinkrustation finden sich schon im Vettierhaus in Pompeji. Insofern finden wir in der Malerei des 2. Jahrhunderts nach Chr.ein Fortführung dessen, was schon vorhanden war, versehen mit neuen Gewichten. Bei der Echzeller Malerei wird nun die Inkrustationsmalerei auf die ganze Wand ausgedehnt, die Figurenbilder nur eingelassen, abgesehen von den Mittelfeldern. Die Mitte einer weißgrundigen Decke aus Stabiae bezeichnet eine Raute mit einem kleinen Seepferdchen im Zentrum. Schwer, ja überladen wirken dagegen die Decke des Nasoniergrabmals in Rom, die um 160 nach Chr.entstand oder das farbig gefaßte Stuckgewölbe des Pankratiergrabes, das etwa zur gleichen Zeit zu datieren ist. Auch für die Figuren können wir den Wandel zwischen dem 1. und dem 2. Jahrhundert gut verfolgen. Auf einer rotgrundigen Wand des ersten Jahrhunderts in Carnuntum erscheint Dionysos mit seinen Attributen zierlich ausgespart. Als Bekrönung steht der Weingott, den Panther zu Füßen zuoberst auf einem Schirmkandelaber einer Kölner Wand des ersten Jahrhunderts. Eine in Hofheim gefundene Büste könnte vielleicht Dionysos oder noch eher den Frühling mit einer Blütenranke darstellen. Wahrscheinlich darf man sie noch in das Ende des ersten oderer den Beginn des zweiten Jahrhunderts datieren. Der sprechende Gesichtsausdruck mit den großen Augen trennt sie von flavischen Figurenbildern. Den hssig sitzenden Dionysos finden wir auf einem rotgrundigen Deckenbild in einem Haus unter den Caracallathermen in Rom, das um 130 nach Chr.entstand. Die in sich ruhende Figur im gelben Lendenmantel mit lila Saum erhült durch Lichthöhungen plastische Wirkung. Teilweise harte Konturen wechseln mit weicheren Umrissen. Starke Kontraste stellen die helleren Farben auf dem roten Grund her. Im benachbarten Nida konnten wir einen Raum rekonstruieren, der wie der Raum aus Echzell eine gewölbte Decke hatte. Im Unterschied zur Echzeller Malerei fehlt hier Inkrustationsmalerei gänzlich. Rote Streifen auf weißem Grund bilden das Netzwerk für die Wände mit Kandelaberstreifen und die Umrandung des Deckengewölbes. Die Mitte der Decke nimmt ein Blütenkranz mit einem schwebenden Paar ein, in den Ecken sitzen vier Jahreszeitenmedaillons. Diese Decke entstand etwas früher als die Echzeller Malerei, etwa Ende der 30er oder Anfang der 40er Jahre des 2. Jahrhunderts. Die Echzeller Malerei gehört in die 2. Hälfte des zweiten Jahrhunderts, wohl in das 2. Dezennium der Antoninenzeit kurz nach der Mitte des 2. Jahrhunderts nach Chr. 36 ACTA • ARCHAELOGICA "BRU ÏE 11( )N "•

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