Kelemen Éva - Pató Mária - Szlankó István (szerk.): Tiszaföldvár - Fejezetek a város történetéből (Tiszaföldvár, 2002)
Tiszaföldvár - Zusammenfassung
1969 kam der langfristige Entwicklungsplan der Gemeinde zur Tagesordnung. Tiszafóldvár wurde als bevölkerteste Gemeinde des Komitats am 9. Januar 1970 fur Großgemeinde erklärt. Die Strom- und Wassernetze wurden bedeutend ausgebaut, die Wohnungsversorgung der Bewohnerschaft wurde verbessert. Die Entwicklung blieb dennoch für die 80er Jahre zurück, weil das Gemeinde zum "wirtschaftlichen Schatten" des Nachbarndorfes Martfű gekommen war. Erst die politische Wende bot Tiszafóldvár die Möglichkeit, am 1. Januar 1993 für Stadt erklärt werden zu können. Tiszaföldvár gehörte nie zur Reihe der industriell entwickelten Gemeinden, das hieß aber nicht, dass seine Dienstleistungen und seine Verarbeitungsindustrie in den einzelnen historischen Zeitperioden nicht zu erwähnen gewesen wären. Das erste Zunftandenken entstammt aus dem Jahr 1778, der Siegel der Gerberzunft wird im Ungarischen Landwirtschaftsmuseum bewahrt. 1851 arbeiteten schon 57 Handwerker im Dorf. Die erste Industriefabrik war die Ziegelbrennerei, zum Anfang des 20. Jahrhunderts gaben es dann schon mehrere wichtige Betriebe hier (Martfuer Ziegelfabrik AG, Cikta-Schuhfabrik, Walzmühlen, Molkereien). Anfang der 50er Jahre wurden große Änderungen im örtlichen Industrieleben durchgeführt: Martfű, das früher zur Földvár gehörte, wurde selbständige Gemeinde, dadurch verlor Tiszaföldvár seine größeren industriellen Einrichtungen. Wegen Quellenmangels wissen wir über die Anfange der Ausbildungs- und Kulturgeschichte der Gemeinde wenig. In der Epoche vor dem Neuansiedeln gab es schon Volksunterricht, der vom Geist der reformierten Kirche bestimmt wurde. Nach 1720 kann schon der regelmäßige Schulunterricht erwähnt werden. Das Jahr 1868 ist eine Grenze in den Epochen der Geschichte des ungarischen Unterrichtswesens, damals ist die obligatorische Einschulung der schulpflichtigen Kinder vorgeschrieben worden. In Tiszaföldvár wurden 7 Schulen zwischen 1876 und 1895 aufgebaut. 1890 wurde der erste Kindergarten, der als Privatkindergarten funktionierte, errichtet. In der Schulgeschichte der Gemeinde verdient das "Beniczky-Jungsheim"eine besondere Aufmerksamkeit, dessen Errichtung auf 1903 zurückgeht. Damals ließ Géza Beniczky auf seinem eigenen Gut, in Homok ein Heim aufbauen. Nach dem Zweiten Weltkrieg, 1947 wurde das Errichten eines Gymnasiums, das das erste der Gymnasien im Gebiet von Tiszazug war, genehmigt, dadurch den kulturellen Aufschwung der Region fördern. In den 60er Jahren begann eine Welle von Schulbauen: es wurden neue Grundschulen und ein neues Gymnasium aufgebaut. In der Jahrtausendwende waren schon 3 Grundschulen, 4 Kindergärten und ein Gymnasium und Fachmittelschule in Bertrieb. Wichtige Schauplätze der lokalen Gesellschaft und der Selbstorganisation je einer Gruppe der Gemeinschaft waren schon von der Reformzeit an die Vereine, Leserkreise und Verbände. Im Jahre 1845 wurde der erste Leserverein zustande gebracht, dann bildeten sich die Volkskreise, Arbeiterkreise und Casinos nacheinander aus. Nach 1945 vermehrte sich die Gemeinde mit neuen Einrichtungen für öffentliche Bildung: im inneren Gebiet von Tiszaföldvár wurden das Sitzhaus der Handwerker und im zur Gemeine gehörenden Dorfteil Ószőlő die Gebäude der s. g. "Altenkreis" zu Kulturhäusern umgestaltet. Ab 1925 gab es auch eine Volksbücherei, die ab 1952 als Gemeindebücherei die Ansprüche der Bewohner für Kultur befriedigen konnte. 286