Cseri Miklós – Tárnoki Judit szerk.: Népi építészet a Kárpát-medencében a honfoglalástól a 18. századig – A Jász-Nagykun-Szolnok Megyei Múzeumok közleményei 58. (2001)

Mesterházy Károly: Többosztatú falusi házak az Árpád-kor építészetében

Häuser mit geteiltem Inneren in den Dörfern zur Arpadenzeit KÁROLY MESTERHÁZY Der Autor hat sich mit diesem Thema genau vor einem Jahrzehnt beschäftigt. Die Beispiele von damals verwendet er in seiner Vorlesung nur teilweise, und behandelt eher neue Ergebnisse. Es stehen uns zum im Titel genannten Thema kaum Angaben zur Verfügung. Daher konnte er das Erscheinen und die Verbreitung der Häuser mit geteiltem Inneren im Karpatenbecken nur im allgemeinen untersuchen und konnte sich dabei auf die heute nur noch sehr mangelhaften Daten stützen. Es ist überraschend, dass wir einige Häuser aus dem 11. Jahrhundert kennen, vom 12. Jahrhundert hingegen kennen wir kein Gebäude. Ein Grund dafür kann die eventuelle fehlerhafte Datierung (aufgrund von ungenügenden Angaben), aber auch die Lückenhaftigkeit der Forschungsarbeit sein. Ohne Zweifel kannten die Ungarn zur Zeit der Landnahme (9. Jahrhundert) Stein- und Ziegelbauten (von der Nordseite des Schwarzen Meeres, aus Italien), wir haben jedoch keinen Nachweis, dass sie selber solche gebaut hätten. Als Ende des 10. und im Laufe des 11. Jahrhunderts die ersten Hauser aus festem Material - meistens Wohngebäude von königlichen Wohnstätten (Zirc, Belényesszentmiklós, Dömös, Visegrád) oder von Klöstern (Feldebrő, Esztergom) - gebaut wurden, waren diese die lokalen Erscheinungsformen der Baukunst der Kirchen- und Staatsorganisation nach westlichem Vorbild. Von dieser Zeit an, während der ganzen Arpadenzeit (11 .­13. Jahrhunderte) koexistieren bei uns die gegrabenen Bauten von orientalischem Ursprung und eine größtenteils unbekannte Holzbaukunst (auf der Erdoberfläche), die eine immer größere Vielfalt aufweist und in immer größerer Anzahl anwesend ist. Die großen, im Inneren anscheinend ungeteilten Räume sind für das 11. und 12. Jahrhundert bezeichnend, selten mit Zweiteilung (Visegrád) oder später mit Dreiteilung. Zwischen Ende des 12. und Ende des 13. Jahrhunderts treffen wir meistens Steingebäude mit Zweiteilung an. Nach dem Mongolensturm (1241) sowie am Ende des 13. Jahrhunderts lassen sich wieder ausländische Ansiedler nieder und mit ihnen erscheinen oft Änderungen im Stadtbild. (Strassenreihen mit zweigeteilten Hausern in Pozsony (Preßburg). Auf dem Lande erscheinen die verteidigungsfähigen Türme als Wohnstätten und diese werden später aus- und umgebaut (Párisháza, Kistapolcsány, Pásztó, Ják). Unter den Bauernhäusern können wir zweigeteilte Häuser ab dem 12. Jahrhundert beobachten. (Kardoskút, Esztergom Szentkirálykút, Csekefalva in Siebenbürgen). Das Bauernhaus mit Dreiteilung verbreitet sich ab dem 14. Jahrhundert und wird erst im 15. Jahrhundert allgemein verbreitet, was im Vergleich zur Tschechei 100 Jahre Rückstand bedeutet. 62

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