H. Bathó Edit – Kertész Róbert – Tolnay Gábor – Vadász István szerk.: Tisicum - A Jász-Nagykun-Szolnok Megyei Múzeumok Évkönyve 12. (2001)
Die Andächtigen Lektüren Einer Landwirtfamilie im 19. Jahrhundert
LÁSZLÓ JÓZSA DIE ANDACHTIGEN LEKTÜREN EINER LANDWIRTFAMILIE IM 19. JAHRHUNDERT Die Familien aus den Dörfern und Kieinstädten bewahren für lange Zeit die von ihren Urahnen gebliebenen Handschriften und Druckschriften. Der Verfasser betrent auch mit Ehrfurcht den Nachlass seines Urgrossvaters, István Józsa (1814-1896), in dem - unter anderem - ein Testament zu finden ist. Daraus stellt sich die Vermögenslage der wohlhabenen Familie heraus.. Der erwähnte István Józsa ragte sich über seine Zeitgenossen mit seiner Bewandertheit, seiner Belesenheit hervor. Er ging regelmässig zur Kirmes von Máriaradna, aber auch nach Mariazeil, sogar nach Rom machte er Wallfahrten. Ein schönes Andenken seiner letzteren Fahrt ist ein bis heute vorhandenes, mit reichem Bildmaterial versehenes Reiseführer aus Rom. In seinem Schriftmaterial blieben Zeitschriften und Bücher aus dem vorigen Jahrhundert bewahren. Die Folge vom Jahr 1891 der römisch-katholischen Zeitschrift "Mariengarten" davon überstand im ganzen die Gewitter des vorigen Jahrhunderts. Der erste Band der im Laufe des Jahres 1862 in Eger herausgegebenen Heiligen Schrift (Bibel) ist erwähnenswert. Das wertvollste Stück der Sammlung ist jedoch ein Buch von religiösem Thema vom Jahr 1770 unter dem Titel "Sich nach der Sonne drehende Blume, oder Medikament gegen allerlei Krankheiten und zwar die Anschliessung des menschlichen Willens dem Willen Gottes...". Das Werk mit 360 Seiten wurde von einem Jesuitenmönch, Jeremiás Drexelius geschrieben und von András Dévay ins Ungarische übersetzt. Die handschriftlichen Notizen bestätigen, dass der Band schon 1848 im Besitz der Józsa-Familie gewesen ist. An den Seiten des Buches ist zu sehen, dass sie oft geblättert worden sind. Sein regelmässiges Lesen veredelte die Seele der Familienmitglieder, entwickelte ihren Geschmack und ihre muttersprachliche Kultur. Dies alles hat dazu beigetragen, dass die sich ins Buch vertieften Leser zu guten Christlichen und guten Ungarn werden sollen. 417