H. Bathó Edit – Kertész Róbert – Tolnay Gábor – Vadász István szerk.: Tisicum - A Jász-Nagykun-Szolnok Megyei Múzeumok Évkönyve 12. (2001)

Die Redemption und Kunhegyes

LAJOS SZABÓ DIE REDEMPTION UND KUNHEGYES In der Vergangenheit und der bauern-bürgerlichen Entwicklung des historischen Jazygiens (Jazygen, Klein- und Grosskumanien oder anders Dreier-Bezirke) - darin Kunhegyes - ist die Selbstablösung vom Jahre 1745, oder wie sie damals benannt wurde, die Redemption ein Meilenstein. Dazu muss man wissen, dass dieses Verwaltungs­gebiet - das über bedeutende Selbstregierungstraditionen verfügt hat - nach der Verjagung der Türkén vom Wiener Hof seiner eigenen Oberhoheit unterworfen wurde. Dadurch kam Grosskumanien und Kunhegyes als sein Teil zur feudalen Abhángigkeit. Das zum Freien Werden erfolgte im Jahre 1745, als sich die Jazygkumaner - mit eigenem Geld -, so auch die Bewohner aus Kunhegyes ablösten. Das Ablösungsgeld von Kunhegyes Rheinische Gulden für seine eigene Mark /territórium/ 9.700 für die Pussta Kolbász /Kolbáz/ 9.000 gesamt 18.700 Das selbst unternommene Ablösungsgeld mit den Zinsen musste in fünf Jahren bezahlt werden. lm Verháltnis des eingezahlten Ab­lösungsgeldes bekamen die Grundanspruchsteller Ackerfelder und Futterweiden. Sie wurden zu den Redempterlandwirten, aber die­jenigen die den Preis der aufgefangenen Grundstücke nicht decken konnten, und sie sie zurückgeben mussten, so wurden diese zu Be­sitziosen (Irredempter). So begann die bauern-bürgerliche Entwicklung in Kunhegyes, die recht bedeutend war; mehr als hundert Jahre der Leibeigenen- befreiung vorausgehend. Ihr Ergebnis ist der Vorgang der Entstehung des Marktfleckens. Dagegen brachte die Ubervölkerung der Gemeinde bedeutendes Problem mit und auch die sich wieder­holenden grossen Hochwasser an der Theiss, die 1785 zur Aussie­delung des Viertels der Bewohnerschaft nach Pacsér von Bátschka führten. Kunhegyes wurde 1811 zum Marktflecken mit Marktrecht und es bekam 1818 vom König Franz I. auch Zunftprivilegium. Zur Wende der 18-19. Jahrhunderte wurde die Getreide in acht Mühlen von Kunhe­gyes gemahlen und bezahlte Árzte folgten einander: sie heilten, kontrollierten die Stadtreinigung und verkauften Lebensmittel. Die Árzte und die Hebammen versahen "das Heilen der ármeren Leute" und "die Hilfe der gebárenden Frauen" kostenlos. Ab 1802 impften sie lángere Zeit hindurch gegen Blattern die Kinder. Die reformierte Schule der Gemeinde, wo in den oberen Klassen auch Latéin unter­richtet wurde, stand auf Niveau der Zeit und begann sich aufzusch­wingen. 355

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