Madaras László – Szabó László – Tálas László szerk.: Tisicum - A Jász-Nagykun-Szolnok Megyei Múzeumok Évkönyve 8. (1993)

Szabó István—Szabó László: Mozsgó és társközségeinek társadalma

eine mobilere Schicht. In Wirklichkeit sind sie als eine Schicht nur in Mozsgó zu finden. Ihre Mobilität ergibt sich daraus, dass die meisten ihr Handwerk im Dienst auf den Herrschaftsgüten begannen, und sie wanderten nach dem Wunsch des Grundbesitzers von Herrschaftsgut zu Herrschaftsgut, und erst später konnten sie sich als selbständige Handwerker in die Gesellschaft des Dorfes eingliedern. Auch ihrer Anzahl nach sind sie wenig, bloss vom Handwerk konnten sie nie leben, und sie beschäftigten sich auch mit Bauernarbeiten (Ernte, Dreschen, Waldarbeiten). Territorial und gesellschaftlich sondern sich die "Winzer" (szőlőbellek) ab, die auf den Weinbergen in der Umgebung wohnten und auch von Tagelohnarbeit auf den Herrschaftsgütern lebten. Ihre winzigen Häuser, ihre Lebensmittel, die sie in den Weingarten für sich selbst anbauten, bedeuteten den ersten Schritt zur Dorfgemeinde. Sie waren früher Dienstleute auf den Herrschaftsgütern, stammten aus verschiedenen Orten, und so sind sie weder mit der Kultur des Dorfes verbunden, noch haben sie eine selbständige, besondere Kultur. Nach 1945 zogen sie in die Häuser, die durch die Aussiedlungen leer wurden, ein, bzw. auf die billigen Grundbesitze der Bürger und Kleinhäusler, die in den 50er Jahren in Bewegung kamen. Und sie übernahmen auch die führende Rolle. Die unterste Schicht der Gesellschaft war die der Dienstleute, die unter den Herrschaftsgütern wanderten. Es ist charakteristisch, dass es für viele noch eine Schwierigkeit bedeutet, ihren Stammbaum auf drei Generationen zurückzuführen. Sie sind mit keiner Dorfgemeinde verbunden, und bis 1950 war es für sie fast unerreichbar, in irgendeinen Weingarten einziehend an die Periferie der Dorfgemeinde zu kommen. Mit der Verteilung des Bodens (1945-1949) wurden sie zu Dorfbewohnern. 4. Die Gesellschaft als Gemeinde. Dieses Kapitel untersucht das Zusammenleben der früher erwähnten gesellschaftlichen Schichten des Dorfes. Es stellt die Zusammenarbeit, das Verhältnis der einzelnen Schichten, ihre Absonderung im Vergnügen, ihre charak- teristischen Umgangsformen dar. In diesem Abschnitt steht vor allem der Zustand zwischen den zwei Weltkriegen im Mittelpunkt. 5. Die Umschichtung der traditionellen Gesellschaft. Dieses Kapitel enthält zwei Zeitschnitte. Zwischen 1942-1960 beschäftigt es sich mit der Auflockerung der traditionellen gesellschaftlichen Struktur. In dieser Zeit gab es die grösseren Bevölkerungsbewegungen, bzw. seit 1950 den offiziellen, staatlichen Eingriff ins Leben der Dörfer. Da konnte noch die frühere massgebende Schicht (Bürger, Kleinhäusler) die Winzer und die Dienstleute, die zu Macht kamen, bzw. die eingesiedelten Fremden mit ihrem Benehmen, mit ihrer Erfahrung noch führen, aber offiziell sind sie keine Leiter des Dorfes. Sogar zogen sie deswegen In die Stadt, weil sie für Kulak (etwa Grundstückbesitzer) erklärt wurden, und damit begann eine grosse neuzeitliche Völkerwanderung. Die Zeit zwischen 1960-1980 kann als die Auflösung der traditionellen gesellschaftlichen Kultur bezeichnet werden. Der Staat griff drastisch ins Leben des Dorfes ein. Seit 1959 begann die Kollektivierung, verschwand die Privatwirtschaft, die Grösse der Weingarten wurde eingeschränkt, und damit wurden auch die da Lebenden verjagt. Seit der Mitte der 70er Jahre begann das Zusammenlegen der Genossenschaften der Dörfer, dann seit 1978 wurden die Gemeinden auch administrativ zusammengezogen. Das bedeutet auch die Einströmung der Fremden, sie bekamen die führenden Positionen, und das bedeutet auch, dass die früheren Einwohner zurückgedrängt wurden. Die wenige Intelligenz verliess die Mitsiedlungen, und die Dörfer müssen nicht nur von ihren massgebenden gesellschaftlichen Schichten beraubt leben, sondern sie verloren auch ihre am Ort lebende qualifizierte Intelligenz. 371

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