Folia Historico-Naturalia Musei Matraensis - A Mátra Múzeum Természetrajzi Közleményei 10. (1985)
Solti, B. Vergleichende osteometrische Untersuchungen über den Körperbau europäischer Grossfalken sowie dessen funktionelle Beziehungen
F. peregrinus 37,8; F. jugger 40,4. Dem oben dargelegten ähnlich beweisen auch diese Zahlen, dass während das Verhältnis zwischen den 3. und 4. Zehen - ausgedrückt in Prozenten der Länge der 2. Zehe - im grossen und ganzen dasselbe ist, zeichnet sich beim banner und F. jugger die 3. Zehe durch eine beträchtlichere Länge aus. Werden die beiden Zehen 3. und 4. miteinander verglichen, so wird ersichtlich, dass der Unterschied zwischen den Längen erwähnter Zehen beim Wanderfalken am niedrigsten ist, was durch die besonders lange 4. Zehe bedingt wird, beim Lanner dagegen am grössten was durch die lange Mittelzehe verursacht wird. Und schliesslich wurde die Länge der 3. Zehe auf die Länge des Metatarsus bezogen. Die erhaltenen zahlenmässigen Werte beweisen, dass beim Wanderfalken beide Knochen von gleicher Länge sind, und dies entspricht den Literaturangaben, die von Bälgen gewonnen wurden. Den zweitgrössten Wert findet man bei der Art F. jugger , auf sie folgt F. cherrug /letztgenannter besass den kürzester Tarsometatarsus/ . Bei der Art F. biarmicus sank dieser Wert auffallend ab - trotz seiner langen Mittelzehe, was durch seinen besonders langen Tarsometatarsus verursacht wurde. Den niedrigsten Wert gab - infolge der Kürze seiner Mittelzehe - die Art F. rusticolus . Die Längen der Zehen und des Tarsometatarsus von den einzelnen Arten werden in Abb. 5 graphisch dargestellt. F. rustic. F.cherrug F.biarm. F.peregr. F.jugger Abb. 5. Graphische Darstellung der Zehen /Dig.l-4/-Länqe Länge des Tarsometatarsus GESCHLECHTSDIMORPHISMUS In der Körpergrösse sämtlicher untersuchter Falkenarten lässt sich ein Geschlechtsdimorphismus beobachten. Es sind immer die Weibchen, die die Männchen- und zwar manchmal in auffallender Weise - ihrer Körpergrösse nach übertreffen. Ausserdem sind auch in den Proportionen des Körperbaues kleinere Unterschiede zu beobachten. Die Männchen sind im allgemeinen schlanker gebaut, ihre Knochen sind verhältnismässig dünner, ihr Sternum schmaler als die der Weibchen /BÄHRMANN, 1974/. Wie schon in der Einleitung erwähnt wurde, erschien eine Sonderung des Untersuchungsmaterials nach dem Geschlecht - wegen der niedrigen Individuenzahl - nicht begründet, möchte ich jedoch im folgenden die Längenmasse der wichtigsten Skelettelemente auch in dieser Aufteilung mitteilen /Tab. 12./. Der Ausmass des Geschlechtsdimorphismus lässt sich bei den einzelnen Arten aus den durchschnittlichen Längenmassen der Einzelknochen auch zahlenmässig bestimmen, wenn die für die (j><j> und dtf bezeichnenden Werte auf das Mittel beider Geschlechter bezogen werden. Tabelle 13 enthält diese Werte bezüglich der wichtigsten Knochen. 124