Folia Historico-Naturalia Musei Matraensis - A Mátra Múzeum Természetrajzi Közleményei 10. (1985)
Solti, B. Vergleichende osteometrische Untersuchungen über den Körperbau europäischer Grossfalken sowie dessen funktionelle Beziehungen
Fol. Hist.-nat. Mus. Matr. 10. 1985. Vergleichende osteometrische Untersuchungen über den Körperbau europäischer Grossfalken sowie dessen funktionelle Beziehungen SOLTI Béla Gyöngyös, Mátra Múzeum ABSTRACT: On the basis of the metric data published in author's former papers /AOLTI, 1980, 1981a, 1981b/ the skeletons of the European large falcons have been compared with each other. Discussed are the functional relations as well as sexual dimporphism. Results of the investigations are partly illustrated by diagramms . In vorliegender Arbeit möchte ich den Körperbautyp der europäischen Grossfalken, wie den des Gerfalken / Falco rusticolus L./, des Würgfalken / Falco cherrug GRAY/, des Lanners / Falco biarmicus TEMM. / und des Wanderfalken / Falco peregrinus TUNST. / aufgrund einer eingehenden Untersuchung ihres Skelettes miteinander vergleichen; anschliessend werden auch die funktionellen Beziehungen erläutert. Zum Vergleich wurden auch die Skelett-Angaben von der früher schon untersuchten Falkenart Falco jugger /SOLTI, 1981/ herangezogen. Wie aus der einschlägigen Literatur hervorgeht, wurden ähnliche Untersuchungen bisher von KATTINGER, DEMENTIEW, ILJITSCHEW und BÄHRMANN durchgeführt. KATTINGER /1929/ beschäftigte sich mit sämtlichen auch von mir selbst untersuchten Arten, aber nur aufgrund von einigen Exemplaren. Er gibt nur prozentuelle Verhältniszahlen an, und zwar für beide Geschlechter gesondert. Die Länge des Sternum wurde auf die des Coracoideum, Humerus und Pelvis bezogen die des Humerus auf die des Femur sowie Carpometacarpus, die Länge der Vorderund Hintergliedmassen - ohne Zehenlänge - auf jene des Humerus und Carpometacarpus, bzw. auf jene des Tibiotarsus und Femur; ausserdem wurden sämtliche Messwerte auch miteinander in Verhältnis gestellt. Im Falle der Zehen gibt er die Länge der mittleren /3./ Zehe im Verhältnis zum Femur- und TarsometatarsalLänge sowie zu jener der anderen drei Zehen an. Die numerischen Angaben genannten Autors sowie die aus diesen gewonnenen Schlussfolgerungen stehen kleinere Abweichungen ausser acht lassend - im Einklang mit meinen eigenen Ergebnissen, die selbstverständlich von einem anderen Material gewonnen wurden. DEMENTIEW /1946/ bearbeitete den Würg- und Wanderfalken vom funktionellmorphologischen Gesichtspunkte aus, die verschiedenen Unterarten behandelte er jedoch zusammengezogen. Er untersuchte sowohl den ganzen Körper des Vogels als auch dessen Skelett, beim letzteren teilte er aber nur die Längenmasse der wichtigsten Knochen sowie die Gesamtlänge der Gliedmassen mit; Indexzahlen wurden von ihm nicht berechnet. Zum Vergleich zog er die Art Falco rusticolus heran. In der morphologischen Analyse der Falkenart Falco babylonicus haben DEMENTIEW und ILJITSCHEW /1961/ einem Vergleichsmaterial, das von zwei Unterarten des Wanderfalken / leucogenys und brevirostris / sowie von den Falken Falco cherrug saceroides und Falco gyrfalco stammte, besonderes Augenmerk geschenkt. In der Untersuchung des Skelettes teilten sie das prozentuelle Verhältnis zwischen Sternum- und Pelvislänge, zwischen Sternum und Furcula sowie jene, die zwischen den einzelnen Elementen der Vorder- und Hintergliedmassen festgestellt wurden. Genannte Autoren wiesen darauf hin, dass die Länge des Handskelettes im geraden Verhältnis zum Flugvermögen des Tieres steht. Die einzelnen Elemente sowie die Gesamtlänge der Hintergliedmasse wurden mit jenen des ganzen Körpers /auch mit Federn/ in Verhältnis gestellt. Zum Schluss haben sie die prozentuelle Grösse des Geschlechtsdimorphismus berechnet, aber nicht aufgrund des Skelettsystems, sondern des ganzen Körpers. Die durch das Geschlecht des Tieres bedingten Grössenunterschiede von Einzelknochen wurden nur bei der Falkenart Falco babylonicus erwähnt. BÄHRMANN /197 4/ bearbeitete von den obenerwähnten Falkenarten nur Falco peregrinus. Die Länge der einzelnen Elemente der Gliedmassen wurde von ihm in Prozenten der Gesamtlänge des ganzen 115