Agria 38. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 2002)
Fodor László: Régészeti ásatások szerepe a várkultuszban
László Fodor Die Bedeutung der archäologischen Ausgrabungen für den Burgkult Das unwürdige und wechselvolle Schicksal der ruhmreichen Burg Eger hat in der Zeit nach 1713 begonnen. Zuerst verlor die äußere Festung an Bedeutung. Graf Ferdinand Zinzerdorf (er war 1704 militärischer Kommandant von Eger) machte dem Kriegsrat 1715 noch einen Vorschlag zur ersten Rehabilitation der verfallenden Burg, seine Pläne wurden aber leider ignoriert, seine Ideen nicht unterstützt. Auch die späteren lokalen Bestrebungen waren nicht immer auf eine Rettung der Burg ausgerichtet. Sie spiegelten vielmehr Besitzansprüche wider. Als Beispiele dafür gelten auch die mit der Burg verbundenen Maßnahmen der Bischöfe von Eger im 18. Jahrhundert. Die jahrzehntelang verwahrlosten, baufälligen Festungsmauern stellten eine Gefahr für die in deren Nähe lebenden Stadtbewohner dar. Soweit eine Reparatur nicht zweckmäßig war, erschien es in der Tat als besser, diese abzureißen. Als erste Schritte in der archäologischen Erforschung der Ruinen gelten Imre Henszlmanns Bemühungen im Jahre 1862; die Ergebnisse seiner Arbeit sind durch die wissenschaftlichen Publikationen von Arnold Ipolyi bekannt geworden. Der eigentliche Kult der Burg wurde mit der Herbeischaffung und feierlichen Aufstellung des Dobó-Grabmals durch László János Pyrker, Erzbischof von Eger, im Jahre 1833 eingeleitet. Zum Kult der Burg Eger trug später der hier stationierte Oberleutnant János Balogh erheblich bei, der sich aus romantischer Begeisterung für das kriegshistorische Andenken der Burg, hauptsächlich mit der Erforschung der Tunnel, der Kasematten zu befassen begann. Sein Buch, „Egervár története" (Die Geschichte von Egerburg), gilt als eines der ersten zusammenfassenden Werke. Mit militärischer Kompetenz studierte er das in den Kasematten aufgefundene Kanonenrohr vom Typ Falconetta, setzte es mit Zustimmung seiner Vorgesetzten mit sorgfältiger militärischer Sachkenntnis wieder in Betrieb und gab damit Schüsse gegen die vier Himmelsrichtungen ab — als Salut vor der Burg und István Dobó. Im Sommer 1925 startete eine neue Initiative in der Stadt, bei der sich Lehrer, bedeutende Vertreter der Kirche, Beamte, Studenten, Soldaten und Arbeiter aus Eger in die ersten größer angelegten Arbeiten um die Erschließung der Burg einschalteten. Die Forschungs- und Erschließungsarbeit lief unter der enthusiastischen fachlichen Leitung von Vidor Pataki, Lehrer des Zisterziensergymnasiums. Neben ihm übernahmen dabei János Lénáit, Lehrer der Handelsoberschule, und Ervin Pálosi, Lehrer des Realgymnasiums, eine entscheidende, hauptsächlich organisatorische und durchführende Rolle. 252