Agria 38. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 2002)
Vécsi Nagy Zoltán: A hatvani Hatvany Lajos Múzeumról
stiefmütterlich behandelten Bereiche an. Es gewährte auch beleidigten Künstlern der damaligen sog. „3T-Kulturpolitik" (Die „3T"s sind die Anfangsbuchstaben der ungarischen Wörter für „gefördert", „toleriert", „verboten") die Möglichkeit, sich vorzustellen. Zu diesen gehörten z.B. Dezső Korniss, György Román, József Jakovits oder Béla Veszelszky. Das Museum tat auch viel für die lokalen musealen Werte. In diesen Jahren entwickelte sich eine engere Beziehung zur Familie Hatvány. Die Einrichtung nahm den Namen Hatvány Lajos Múzeum an, und aus diesem Anlass wurden ihr von Lajos Hatvanys Witwe zahlreiche wertvolle Gegenstände, Gemälde, Bücher geschenkt. Als eine Folge davon erweiterte sich die Sammlung um den wertvollen Nachlass von Anna Lesznai und ihrem Mann, Tibor Gergely, aus New York. Auch die „Hatvány Lajos Múzeum Füzetei" (einer Heftreihe), die heute als Periodika erscheinen, sind in dieser Zeit entstanden. Ákos Kertész schied mit 31. Dezember 1983 aus dem Museum aus. Die plastischen Fragmente aus dem Schloss gelangten unter der Leitung von Frau Klára Bolykiné-Fogarassy in das Museum, und um die gleiche Zeit wurden auch die Negative von Sándor Bojárs Fotos vom Schloss gekauft. Die Leitung wurde 1986 vom Geschichts- und Philosophielehrer und Museologen Gábor Kovács übernommen. Unter seiner Leitung übersiedelte die Institution in das Gebäude auf dem Hof des Rathauses, wo die Bedingungen besser waren. Unter Gábor Némeths Leitung (1989-1992) wurde auf die ortsgeschichtlichen Forschungen ein stärkerer Akzent gelegt. Die Ernennung von László Horváth zum Museumsdirektor im Jahre 1993 brachte regelrecht Schwung ins Leben der Einrichtung. Nicht nur Ausstellungen, sondern auch Fachkonferenzen wurden veranstaltet. Er führte Museumsabende ein, an denen Experten ihre neuesten Forschungsergebnisse in Verbindung mit dieser Region bekannt machen. 1996 konnte das Museum in eine ehemalige Grassalkovich-Immobilie, in das so genannte „Sörfőző-ház" (Brauhaus), umziehen. Nach Renovierung des Gebäudes können hier die Ambitionen des jeweiligen Direktors durchaus realisiert werden: die Erforschung der reichen ortsgeschichtlichen archäologischen und ethnographischen Denkmäler der Umgebung und eine ausgewogene Entwicklung, Pflege und Zurschaustellung der außerhalb der Hauptstadt einzigartigen Sammlung an zeitgenössischer bildender Kunst sowie der eigenständigen ethnographischen Sammlung. 132