Agria 37. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 2001)

Vaday Andrea–Domboróczki László: Mezőszemere – Kismari-fenék. Késő-császárkori–kora-népvándorláskori temetőrészlet

Aus der Tabelle wird es klar, daß die späten Schwerter in S-N-orientierten Gräbern bekannt sind. Hinsichtlich des Ritus ist es interessant, daß ein Schwert von den aufgezählten Fundorten in Sándorfalva in einer, mit einem Graben umgebenen Bestattung vorkam. Auf den anderen Fundplätzen waren die Gräber mit Graben nicht umgeben. Die rechtwinkelige bzw. bogige Ausbildung des Angelansatzes ist für sie ebenfalls kennzeich­nend. Das Ende des Griffes kann selten bestimmt werden. Auf einem Exemplar von Tiszadob wurde es mit einem Schwertknopf abgeschlossen, während das Ende der Griffangel auf je einem Schwert von Tiszaföldvár bzw. Tápé-Malajdok A auf den Holzgriff gehämmert wurde. Das Griff ende des im Grab 38 von Mezőszemere gefunde­nen Schwertes wurde eingeschnitten und nach zwei Seiten hin auf den Holzgriff gebeugt und darauf gehämmert. Bei der Bestimmung der Länge eines Schwertes ist die Länge der Klinge (Benutzungsfläche) maßgebend. Demnach kamen die längsten Schwerter (mit einer 80-90 cm langen Klinge) in Csongrád-Határ út, in den Gräberfeldern A und В von Tápé-Malajdok, ferner in Tiszadob zum Vorschein. Die meisten Schwerter kamen mit einer 70-80 cm langen Klinge in Sándorfalva, Mezőszemere, Alattyán, Tápé-Malajdok A, Tiszaföldvár und Tiszavalk vor. Die Breite der längeren Schwerter betrug 5-6,3 cm, und die der kürzeren 5-7,5 cm. Der Durchschnitt der Schwertklingen war im allgemeinen linsenförmig, so z. B. der des Schwertes von Tiszadob. 498 In sarmatischem Gebiet kommen die Schwerter mit einer Blutrinne seltener vor. In der Mitte der Klinge des im Grab 6 von Tiszavalk gefundenen Schwertes zieht sich eine Blutrinne. 499 Man fand ein ähnliches Schwert z. B. im Grab eines germanischen (?) Reiters von Újhartyán 500 und im Grab 3 von Wien-Leopoldau. 501 Auf der Klinge des im Grab 38 von Mezőszemere gefundenen Schwertes zieht sich eine doppelte Blutrinne. Klingen mit Blutrinne kommen bei einem Teil der römischen 502 und germanischen Schwerter 503 vor, aber sie sind auch in den östlichen Gebieten, unter anderen auch in dem Kaukasus bekannt. Dementsprechend ist die Herkunft der in den sarmatischen Gräbern des Karpatenbeckens vorgekommenen Schwerter mit einer Blutrinne auf der Klinge fraglich. 504 Die Form des Schwertes von Újhartyán 505 ist der von Tiszavalk ähnlich (mit einem Angelansatz von 90°, Blutrinne), aber die Klingenschärfe beider Exemplare weicht von der von Mezőszemere ab. 506 Die Klingenschärfen der Schwerter laufen im allgemeinen parallel, sie laufen nur an den Enden bogig in die Spitze zu. Die Schwertklingen von Mezőszemere weichen von ihnen 498 ISTVÁNOVITS Eszter 1993, 110, Abb. 16/1. 499 GARAM Éva - VADAY Andrea 1990, Abb. 11/12. 500 BONA István 1961, 192, Abb. 2. 501 WERNER, Joachim 1956, Taf. 18/1. 502 Z. B. BIBORSKI, Marcin 1994 В , Abb. lb/7, Abb. 2, Abb. 3^t usw. 503 Im Przeworsk-Gebiet tauchen die Schwerter mit Blutrinne schon unter den Waffen des Horizontes 2 auf: GODLOWSKI, Kazimierz 1992, 44, Abb. 18. 504 Die ethnische Bestimmung der in den einzelnen Gräbern gefundenen sonstigen Funde kann vielleicht bei der genaueren Bestimmung der behandelten Exemplare helfen. 505 BONA István 1961, 192, Abb. 2. 506 Zuletzt wurden die Schwerter von Tiszavalk, Tiszadob und Újhartyán mit dem Schwert von Horgos und mit einem Exemplar von Hortobágy-Poroshát verglichen: BIBORSKI, Marcin ­KACZANOWSKI, Piotr 2001, 243. Auf der Abb. 5 sind die Unterschiede der Form und des Verhältnisses der Schwertklingen gut zu sehen. 92

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