Agria 37. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 2001)
Vaday Andrea–Domboróczki László: Mezőszemere – Kismari-fenék. Késő-császárkori–kora-népvándorláskori temetőrészlet
schließlich im Grab von älteren Männern gibt. 483 Es ist ein auffälliger Zufall (?), daß auch Schutzwaffen eben im Grab der beiden höchsten Männer (Gräber 42 und 38) außer der Schwert-Lanze-Kombination oder dem Schwert vorkamen. Schwerter In den sarmatischen Gräbern wurden die Schwerter abgeschnallt im allgemeinen auf die linke Seite der Leiche gelegt. Diese Sitte konnte auch in den Gräbern 38, 42 und 58 von Mezőszemere beobachtet werden, in denen die Schwerter zwischen den linken Arm und den Körper von der Schulter bis das Knie gelegt wurden. Zu allen drei Schwertern gehörte je eine, vom Schwert herunterhängende Perle. Wie erwähnt, kommen die kurzen Schwerter östlichen Ursprungs 484 und die wenigen langen Schwerter vermutlich ebenfalls östlichen Ursprungs von der Frühsarmatenzeit an bis in das erste Drittel des 3. Jahrhundertes vor. Außerdem kommen auch in dem Karpatenbecken hergestellte kurze Schwerter vor, ferner einige erbeutete römische gladius, aber auch die germanischen Waffen erscheinen, überwiegend in dem sarmatisch-germanischen Grenzgebiet. 485 In den darauffolgenden Zeiten sind die langen, zweischneidigen, geraden Schwerter auch bei den Sarmaten kennzeichnend. Ausnahmen sind nur die in der Prähunnen486 und Attila-Zeit auftauchenden, sog. kaukasisch-alanischen Schwerter, 487 die außer den langen Exemplaren 489 auch in kurzer Variante aufzufinden sind. Die Frage des Auftauchens der sarmatischen Langschwerter im Karpatenbecken wurde bis jetzt ausführlich nicht geforscht. Vermutlich wurde es durch den römischen Waffentypwechsel beinflußt, 490 aber es ist nicht auszuschließen, daß auch die Waffentypen der benachbarten 483 Auch T. Weski beschäftigte sich mit dem Lebensalter der bewaffneten Toten (WESKI, Timm 1982, 91-92). Waffen kamen im Grab von juvenilen und frühadulten Toten ebenfalls vor, und das kann damit in Verbindung sein, daß die Erwachsenenerklärung in der Römerzeit früher stattfand, als in unseren Tagen. 484 Die oben erwähnten Ringknauf seh werter, ferner das Schwert von Törökszentmiklós-Surján. Das letztere verfügt bis dahin über keine genaue Analogie im ungarischen Material (VADAY Andrea 1985 B.) 485 Z. B. ISTVÁNOVITS Eszter - KULCSÁR Valéria 1994, CARNAP BORNHEIM, Claus, von 2001, 135-136, in Verbindung mit dem Schwert des Hügels 3 oder A von Geszteréd. 486 Diese Zeitspanne dauerte vom letzten Drittel des 4. Jahrhunderts n. Chr. bis das Erscheinen Attila's. Da war die materielle und kulturelle Wirkung der vor den Hunnen in das Karpatenbecken fliehenden Stämme, Stammreste und der benachbarten Goten kennzeichnend. 487 Z. B. im Grab 136 von Csongrád-Laktanya kam ein 43,3 cm langes, 5,2 cm breites alanisches kurzes Schwert vor: PÁRDUCZ Mihály 1963, Taf. 11. 1. 488 Längere Exemplare wurden in Ungarn seltener gefunden, als die Vertreter der kurzen Variante. Da ein Teil der Schwerter unpubliziert ist, ist es kein Zufall, daß sie von Jaroslav Tejral als „zweischneidige Kurzschwerter, z. T. mit beidseitigen Einkerbungen auf der Klinge unter der Griffangel (sarmatische und alanische Schwerter vom „Typ Micia)" genannt werden (TEJRAL Jaroslav 1999, 199, 256 und Anm. 175) (BONA István 1991, 83, 175-176, 247, Abb. 31.1.4.) 489 Der geschichtlichen Lage entsprechend kommen sie in der Tiefebene und in Transdanubien vor. 490 Die spatha löst den gladius ab. 90