Agria 37. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 2001)
Vaday Andrea–Domboróczki László: Mezőszemere – Kismari-fenék. Késő-császárkori–kora-népvándorláskori temetőrészlet
Hängeglied versehener Silberdenar von Marcus Aurelius auf einer mit Lunula verzierten Perlenkette außer einem durchlochten Silberdenar von Commodus und einem ebenfalls durchlochten Münzanhänger aus der Zeit der Constantinus-Dynastie vorkam. 340 Die Schellen wurden größtenteils von Frauen getragen. 341 Die halbmondförmigen LunulaAnhänger kommen schon in den Gräbern der Iazyges Metanastae vor, und sie wurden während der ganzen Sarmatenzeit in immer neuer Ausführung von den Frauen getragen. 342 Der große Anhängertyp aus Cypraea-Schnecke ist im Karpatenbecken in zwei Perioden bekannt, 343 in den authentisch freigelegten Gräbern wurden sie bis dahin immer auf den Gürtel gehängt getragen, und wie die Lunulen, können sie mit der weiblichen Fruchtbarkeit in Zusammenhang gebracht werden. Man muß aber darauf aufmerksam machen, daß 40 Cypraea-Schneckenanhänger von Andrzej Kokowski in germanischem und gotischem Gebiet von der Spätlatenezeit an bis zur Marosszentanna-Tschernjachow-Kultur zusammengetragen wurden, 344 und nur 35 (!) Stücke bis zum heutigen Tag im sarmatischen Barbaricum aus der Spätzeit zum Vorschein kamen! 345 Auch Oxana V. Bobrovskaja stellte, sich mit den aus Cypraea-Schnecken gemachten Gürtelamuletten der TschernjachowKultur beschäftigend, den sarmatichen Ursprung dieses Brauches fest. 346 Bis dahin kam kein sarmatischer Vergleichsfund zum Bruchstück des im Grab 55 gefundenen Anhängers im Karpatenbecken vor. Das erinnert uns nur von weitem an einen der von der Zierkette des Schatzes von Szilágysomlyó herunterhängenden goldenen Instrumentanhänger, der für eine Dechsel 347 oder ein Hohlbeil gehalten wird. 348 Die Schneidegerätanhänger (Messer, Beil, Axt) sind in sarmatischen Gräbern bekannt, von ihnen kamen beil- oder axtförmige Anhänger am häufigsten vor. Diese erscheinen auf metallenen Armringen, aus Perlen bestehenden Armzierden, auf Halsketten gefädelt oder auf Torques gleicherweise, und sie sind in den sarmatischen Gräberfeldern sowohl in Männerais auch Frauengräbern von Anfang des 2. Jahrhunderts n. Chr. an vorhanden. 349 Diese Art der Anhänger wurde häufig mit anderen Anhängertypen kombiniert, z. B. eine Lunula und ein axtförmiger Anhänger kamen im Gräberfeld von Szabadka vor. 350 Eine Frage ist, ob der Instrumentanhänger von Mezőszemere aufgrund des Glaubeninhaltes mit ihnen in Verbindung gebracht werden kann. Auch der rechteckige Anhänger mit aufgewickeltem Unterteil hat bis dahin keine genaue, publizierte Analogie. Ein rechteckiger, goldener Schmuckanhänger mit Steineinlage ist in Hortobágy-Poroshát bekannt, 351 aber er kann aufgrund weder seiner Form noch seiner Ausführung mit dem Fund von Mezőszemere in 340 SZABÓ János József 1991, 175-176, Abb. 4/1-3. 341 Ihr Gebrauch scheint an Lebensalter nicht gebunden zu sein, in Erwachsenen- und Kindergräbern kommen sie ebenfalls vor. 342 Zusammenfassend s. VADAY Andrea 1989, 55-57. 343 Die letzte Zusammenfassung darüber s. KOVÁCS László - VADAY Andrea 1999. 344 KOKOWSKI Andrzej 2001, 211-213. 345 KOVÁCS László - VADAY Andrea 1999, 273-274, Fig. 13. 346 BOBROVSKAJA Oxana V, 2001, 224. 347 CAPELLE Thorsten 1994, 54-55. 348 GSCHWANTLER Kurt 1999, 48. 349 Zusammenfassend s. VADAY Andrea 1989, 54-55. 350 SZEKERES László - SZEKERES Ágnes 1996, 20. 351 Über dieses Exemplar s. ZOLTAI Lajos 1941. 329. Taf.IV/1. Das Stück von Rimnicelui wurde in Verbindung mit dem späten Fundmaterial von VADAY Andrea 1994 behandelt. 72