Agria 37. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 2001)

Vaday Andrea–Domboróczki László: Mezőszemere – Kismari-fenék. Késő-császárkori–kora-népvándorláskori temetőrészlet

Im Frauengrab 44 von Mezőszemere gab es unter den Perlen des Gürtels eine gedrückt kugelförmige Perle, die auf schwarzem Grund mit einander kreuzenden Wellenlinien inkrustiert wurde. Unter den, am linken Schlüsselbein gefundenen Perlen des Frauengrabes 55 gab es drei Millefiori-Perlen mit Blumenmuster 293 und drei Perlen mit ergossener Verzierung auf schwarzem Grund. 294 Die Karneolperlen wurden ebenfalls durch die von Osten neuangekommenen Volks­gruppen im Karpatenbecken verbreitet, darum ist auch ihr Gebrauch nicht kontinuierlich. Die kleineren und größeren kugeligen Karneolperlen sind schon in den Frauengräbern der Jazyges Metanastae vorhanden, dann verschwinden sie langsam in der Zeitspanne zwi­schen dem Ende des 1. Jahrhunderts und der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. Dieser Perlentyp taucht wieder in der Prähunnen- und Attila-Zeit auf. Solche Perlen kamen in Mezőszemere im Frauengrab 35 am Kinnpunkt und im Frauengrab 54 am linken Schlüsselbein vor. Zwei andere Typen der Karneolperlen, nämlich die viel eckigen, 295 bzw. die flachen und prismatischen Perlen mit sechseckiger Basis, kommen noch im Material des Gräberfeldes vor. Im Frauengrab 44 kamen in die beiden behandelten Typen einreih­bare Karneolperlen an der rechten Schulter, auf dem linken Arm, sowohl auf dem linken als auch auf dem rechten Handgelenk und auf beiden Beinen zum Vorschein. Solche Perlen wurden auch im Frauengrab 54 auf beiden Handgelenken und in der Gegend des linken Schlüsselbeines gefunden. Karneolperlen lagen im Frauengrab 55 nur am rechten Schulter und linken Schlüsselbein. Im Männergrab 56 gab es unter den um den Hals liegenden Perlen ein Stück aus Karneol. Zwischen den zwei vieleckigen Formen gibt es keinen chronologischen Unterschied, sie tauchen nach den markomannischen Kriegen auf, und sie sind bis zum Ende der Attila-Zeit im Barbaricum vorhanden. 296 Im Karpatenbecken diente das Bein - obwohl es überall zu finden ist - sehr selten als Grundstoff von Perlen. 297 Im allgemeinen wurden nur ein oder zwei Stücke unter die mehr­hundert Glasperlen aufgefädelt. Auch in Mezőszemere kamen solche Stücke nur in einem Werkstätten abweicht. Wichtig ist noch die Datierung der im Barbaricum vorgekommenen, mit komplizierterer Technik hergestellten Perlen. Auffallend ist, daß ihr Auftauchen in größerer Zahl mit der Ankunft je einer neuen sarmatischen Welle übereinstimmt. 293 Die Blumen weisen eine auf weißlichgelbem Tupfen schwarz gestrichelte Verzierung auf. 294 Die Verzierung besteht aus schwarzen Augen mit gelbem Ring, um die einander kreuzende, ergossene weiße Wellenlinien zu sehen sind. Auf den letzteren läuft noch eine blaue ergossene Wellenlinie herum. 295 Zwei Formvarianten, nämlich eine flachere mit rechteckigem Durchschnitt und eine dickere mit quadratischem Durchschnitt kommen ebenfalls vor. Die Formvarianten entstanden im Laufe der Herstellung. Der Karneol spaltet sich wegen seiner Struktur im allgemeinen in flachere Stücke, eben darum treten die Exemplare von rechteckigem Durchschnitt häufiger auf. TJnter den aus lila gefärbtem Glas gemachten Nachahmungen ist die flache Form mit rechtecki­ger Basis allgemein. Die vieleckigen oder oktaederförmigen Glasperlen sind im römischen Material regelmäßige Würfel mit abgeschlagenen Ecken. Solche wurden aus Metall auch auf den oktaederförmigen Anhängern angewandt. Im gepidischen Material verbreiteten sich den römischen Formen ähnliche Varianten. Der Unterschied besteht nur in der Größe der Perlen. 296 Die Stückzahl ist aber in dieser Zeitspanne wechselnd, am Anfang und Ende ist sie höher. Ende des 3. und in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts treten viele Nachahmungen aus Ton und lila Glas gleicherweise auf. 297 Über diese Typen s. VADAY Andrea 1989, 106. 65

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