Agria 37. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 2001)
Gy. Gömöri Ilona: „Polgár-telep”, „Bankpince”. Szőlőuradalom a hevesi homokon
Ilona Gv. Gömöri „Polgár-Niederlassung", „Bankkeller" Weingutbesitz auf dem Heveser Sandboden Der Sandboden an der nördlichen und westlichen Grenze des Komitats Heves ist für den Weinbau sehr gut geeignet. Nach Rodung der hiesigen Eichen- und Akazienwälder wurde auf immer größeren und größeren Gebieten Wein angepflanzt. Zur Zeit der Reblausinvasion, die Ende des 19. Jahrhunderts in den Weinbergen der Gebirgsregionen verheerenden Schaden angerichtet halte - nahm das Interesse an dem gegen Krankheiten widerstandsfähigen Sandboden von Heves bedeutend zu. Infolge der neuen Anpflanzungen hatte sich die Größe der mit Wein bepflanzten Fläche in der Umgebung von Heves bis 1914 vervierfacht. Die größte Anpflanzung wurde zwischen Heves und Jászszentandrás angelegt. Ende des 19. Jahrhunderts gründete hier der jüdische Besitzer Gyula Pajzs einen Weingutbesitz mit einem großen Keller, dessen Fläche 350 Joch betrug. Im Innersten des Kellers - zwischen zwei Fässern von 500 hl. - gestaltete er einen representativen Raum aus, an dessen Wand auch sein Adelswappen angebracht wurde. 1910 wurde sein Grundbesitz von der Gyöngyöser Verkehrsbank gekauft. Unter dem Namen eines ihrer Hauptaktionäre gründete die Bank eine Firma, die zuerst den Titel „Sándor Polgárs Niederlassung. Gutbesitz edler Rebensorten. Heves." dann seit 1935 den Titel „Weingutbesitz der Erben Polgár und Grüssne" trug. Der Gutbesitz mit einer Fläche von 500 Joch wurde planmäßig ausgebaut. Winzer und Weinbaukundigen wurden angestellt. Der Gutbesitz hatte etwa 30 Festangestellte, aber zur Zeit der Weinbauarbeiten und der Weinlese arbeiteten hier 100300 Tagelöhner aus Heves und Gedingearbeiter aus weit entfernten Gebieten des Landes. In der Weinansiedlung wurden drei allein stehende Gehöfte ausgebaut. Der Keller war mit der 8 km weit entfernt liegenden Heveser Eisenbahnstation durch eine pferdebespannte schmalspurige Industriebahn verbunden. Die Polgár-Niederlassung und die Verkehrsbank von Gyöngyös wurden 1942 eingestellt, als die Polgárs und die Grüssners dem Judengesetz gemäß verpflichtet waren, zugunsten des Staates auf ihre Güter zu verzichten. Die Weinansiedlung bildete von 1950 bis 1994 das Eigentum des Staatsgutes von Heves. Nach der Liquidierung des Staatsgutes wurden seine Gebiete von Privatpersonen angekauft. In den Kellern werden heute Pilze gezüchtet. Die Gebäude des Landgutes wurden alle vernichtet. 384