Agria 37. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 2001)

Vaday Andrea–Domboróczki László: Mezőszemere – Kismari-fenék. Késő-császárkori–kora-népvándorláskori temetőrészlet

klärt, 652 eben darum ist die chronologische Bestimmung der Gräberfelder und Siedlungen des die Schanze verteidigenden Militärs auch bei der weiteren Bewertung der Schanzen sehr wichtig. Unserer Meinung nach muß der Begriff der von E. Istvánovits bestimmten Gruppe Tiszadob-Tiszakarád-Tiszavalk und die angeknüpften Fundorte (Mezőszemere, Szíhalom-Pamlényi-tábla usw.) revidiert werden. Betrachtet man die geographische Lage von Tiszakarád, Szíhalom-Budaszög, Tiszadob und Tiszavalk, kann es festgestellt wer­den, daß sie sich den Schanzen nicht anpassen. Ihre Datierung (Ende des 4. - Anfang des 5. Jahrhundertes n. Chr.) macht es ebenfalls nicht wahrscheinlich, daß diese die Gräber­felder der Schanzverteidiger gewesen wären, trotz der vorgekommenen Waffen. 653 Auch der Fundort Ároktő-Szivárgócsatorna kann in diese späte Periode datiert werden. Die Fundstellen Szíhalom-Pamlényi-tábla 654 und Mezőszemere-Kismari-fenék befinden sich südlich des mittleren, am spätesten errichteten Wallzuges, die letztere unmittelbar hinter der Schanze, sich danach gerichtet. Auf diesen Fundplätzen kamen römische Gegenstände zum Vorschein, 655 die auf eine engere römische Verbindung hin­weisen. Das Verhältnis beider Fundorte und der Schanze, ferner ihre Datierung trennt sie von den oben aufgezählten Fundstellen, die schon eine grundsätzlich veränderte his­torische Periode vertreten. Die Klärung der ethnischen Zugehörigkeit der späten, in Norden befindlichen Grä­berfelder ist wichtig, da die iranischen und germanischen Elemente - der geschichtlichen Bestimmtheit der späten Periode entsprechend - in all diesen Gräberfeldern zu entdecken sind, ihr Anteil ist zwar abweichend. Der sarmatisch-vandalisch-gotische Fragenkreis wird von István Bona in der heimischen Forschung mit den Gépiden erweitert. In Verbin­dung mit diesem Volk nimmt er an, daß sie schon in den 40er Jahren des 4. Jahrhunderts n. Chr. nach Süden zogen, und nach 358 massenhaft übersiedelten. 656 Anderswo 657 spricht er über den sich ebenfalls nach Süden gerichteten Generalangriff der im Obertheißgebiet lebenden Gépiden. Auch Eszter Istvánovits neigt sich dazu, daß die Wanderung entlang der Theiß stattfinden konnte. Damit in Verbindung erwähnt sie das Gräberfeld von Tápé-Malajdok und den „Kreis von Tiszadob". Gleichzeitig stellt sie - unserer Meinung nach richtig - die folgenden fest: 658 „Die den Kreis Tiszadob für gepidisch haltenden Forscher klärten die Frage nicht, warum - wenn diese Funde an die Gépiden geknüpft werden können - die Gräberfelder vom Tiszadob-Typ doch Anfang des 5. Jahrhunderts aufhörten, während die reichen Bestattungen des sog. Blechfibelkreises im 5. Jahrhundert in dieser Gegend ebenfalls an die Gépiden geknüpft werden ... An der Wende des 4. und 5. Jahrhunderts muß man mit der Anwesenheit einer sarmatisch-alanischen Gruppe, die einerseits mit der früheren Bevölkerung der Tiefebene Beziehungen aufweist, andererseits aus östlichen Neuankömmlingen besteht, in Nordungarn und z. T. im Obertheißgebiet rechnen." 659 652 Über diese Frage s. VADAY Andrea 2001. 653 In den Gräbern gibt es auch wenige Gegenstände römischer Herkunft. 654 VÁRADI Adél 1997, 117. 655 In erster Linie in Mezőszemere. 656 BONA István 1965, 115. 657 BONA István 1986, 69. 658 ISTVÁNOVITS Eszter 1998, 316-317. 659 Von uns hervorgehoben. 112

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